Noch mal zur Unendlichkeit oder: "Hallo, Mister Gott, hier spricht Anna!"
Wie wäre es mit der These, dass jedes Ende die Existenz der Unendlichkeit beweist? Denn jedes Ende ist gleichzeitig ein neuer Anfang, ganz automatisch, überall, von irgendetwas. Schon komisch, einerseits denken wir, verstehen wir nur in Grenzen, will sagen, wir können uns alles nur als begrenzt vorstellen - und gleichzeitig gehen wir davon aus, dass es hinter jedem Ende wieder etwas gibt (das Wurstbeispiel,.......). Und so ist es ja auch, jedes Ende ist gleichzeitig der Anfang von irgendetwas. Damit wäre dann alles unendlich. Auch bezogen auf das Beispiel Weltall. Meinetwegen gibt es einen Rand, irgendwo, aber es dehnt sich aus, wächst, wohin?! Dahinter wäre also wieder etwas. Und dahinter. Und dahinter.
Unendlichkeit- bezogen auf die Zeit:
= Für immer, ewig. Gibt es das?
Das Gegenteil von ewig lautet NIE. Ein NIE gibt es auf jeden Fall. Und auch ein NIE impliziert die Unendlichkeit.
Wir werden NIE als Menschen, wie wir jetzt sind, ohne Wasser und Brot überleben. Wir werden als solch ein Mensch nie in der Lage sein, ohne Hilfsmittel zu fliegen. Ich werde nie ein Mann sein (bitte keine OP - Beispiele, ihr wisst, was ich meine), eine Tanne wird nie eine Kastanie, etc.
Daraus entwickelt sich die Frage, ob es a) für alles einen Gegensatz oder ein Pendant gibt und b) ob für diesen Gegensatz oder für dieses Pendant dann die gleichen Bedingungen gelten - sprich:
NIE gibt es- und es ist unendlich. FÜR IMMER wäre das Gegenteil von Nie, mit dem kleinen Unterschied, dass man bezogen auf ein EWIG nur Behauptungen aufstellen kann, es lässt sich eben weil es ewig ist, nicht beweisen. Kann man also mit der Beweiskraft des NIE gleichzeitig die Existenz eines "für immer's"
beweisen? Das NIE ist unendlich, es gibt also eine zeitliche Unendlichkeit.
Und wenn man nun auf die a) Frage mit ja antwortet und auf die b) Frage ebenso, lautet die Antwort ja.
Was genau kann man sich eigentlich als unendlich vorstellen?
Wir waren bei Raum und Zeit. Was noch?
Gefühle, sprich Glück, Liebe, Hass, Leid, Schmerz,...?
Schönheit?
In dem Moment, in dem wir diese Gefühle haben, scheinen sie uns unendlich intensiv zu sein, Momente der Unendlichkeit.
Schönheit liegt im Auge des Betrachters - sie kann überwältigend sein, für den subjektiven Betrachter unendlich erscheinen.
Abstrakte Unendlichkeit?
Sind da nun auch die Zahlen anzusiedeln? Abstrakte Unendlichkeit?
"Der alte Hase" - ach nein, Scilla, Entschuldigung - erwähnte die beiden Gegensätze abzählbar und überabzählbar. Ich denke, da fehlt noch ein unendlich...
es gibt Dinge, die kann ich abzählen. Es gibt Dinge, die sind nicht abzählbar, was in meinem subjektiven Verständnis einem "überabzählbar" gleichkommt.
Darunter fallen dann beispielsweise die Sandkörner dieser Welt. Sie sind begrenzt vorhanden, doch niemand wird sie je zählen können.
Doch die Anzahl ist begrenzt. Auch wenn die Existenz von etwas, das unendlich vorhanden ist, nicht ausreichend, vielleicht NIE ausreichend (unendlich, unendlich) bewiesen werden kann, so muss man darin (nicht abzählbar - unendlich) doch einen Unterschied sehen.
Zur Vorstellung der Unendlichkeit an sich - ja, irgendwie unheimlich.
Vielleicht gehen wir daher immer von Grenzen, Enden aus. Doch wie gesagt...
