Wer tut schon unter gegebenen Umständen überhaupt etwas, was er nicht will ?
Wer voller Ekel sein Klo putzt will es letztendlich auch - es überwiegt sein Wille ein sauberes Klo zu haben über den Willen, das Klo nicht zu putzen. Auch jemand, der unter Waffengewalt seine Geldbörse herausrückt, folgt letztendlich seinem Willen - denn er will lieber seine Geldbörse hergeben als sterben.
Der Menschliche Wille ist vielschichtig und bei Überwindung geht es um den "inneren Schweinehund". Der einen Sportler dazu verleitet faul auf der Haut zu liegen anstatt zu trainieren - den Studenten zum Müßiggang anstatt zum Lernen, Hausfrau/Hausmann zum Herumliegen anstatt den Abwasch zu machen, und und und. Die Überwindung dieses Schweinehundes (welcher ein Part der Person selbst ist) macht die Person stolz bzw steigert dessen Selbstwert. Im entgegengesetzten Fall hingegen (Müßiggang, faul herumliegen, etc...) geht mit dem Wohlgefühl zumeist auch ein schlechtes Gewissen einher, das dem Selbstwertgefühl in der Regel abträglich ist.
Nicht Selbstverleugnung, denn sowohl der Wille sein Studium abzuschließen wie auch der Wille zum Müßiggang sind reale Wünsche der Person. Daher ist die Entscheidung, wofür auch immer, vielleicht vieles, aber nicht Selbstverleugnung.
Das, was "Selbstüberwindung" genannt wird ist nicht die Überwindung seiner selbst als Gesamtheit, sondern des inneren Widerstandes. Dieser wird aber durch andere Teile des Selbsts überwunden. Insofern triumphiert man selbst über sich selbst - und das ist eben keine Selbstverleugnung. Ansonsten wäre jeder Entscheidungsprozess eine Selbstverleugnung....brrr !