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AW: Über Männer und Frauen


Also sehr inspirierend für biologische Erklärungen ist dieser Thread in der Tat nicht.  Aber … Jérôme hat gerufen.


Jérôme hat völlig Recht wenn er sagt:


 


Was wäre da ganz kurz zu ergänzen?


Die Konjugation die  Jérôme erwähnt, ist eine mögliche Form der so genannten Parasexualität, also der Fortpflanzungsform ohne Geschlechtszellen oder Meiose (Meiose= Teilung des Zellkerns bei der die Anzahl der Chromosome auf die Hälfte reduziert wird). 


Bei der Konjugation werden Teile des Genoms (Erbgut, bestehend aus der DNA)  über Plasmabrücken ausgetauscht.


Eine andere Form der Parasexualität ist die Transformation – dabei werden von einer Zelle freie DNA-Fragmente aufgenommen.


Eine dritte Form der Parasexualität ist die Transduktion – dabei übernimmt  liebenswürdigerweise ein Bakteriophage den Transport der DNA zur  Empfängerzelle.


Es wurde uns nie überliefert, ob das alles mit erotischen Hochgefühlen verbunden sei. Ich nehme an - man geniesst und schweigt.


Was aber zu vermerken ist: das Verschmelzen zweier Zellen – Jérôme erwähnte schon, dass das Phänomen sich nicht auf Viren begrenzt – kann nur stattfinden, wenn die Zellwand entweder fehlt oder aber perforiert werden kann. 


Durch das Einwirken von Enzymen in diesem Prozess, findet eine Veränderung im Bereich des Cytoskeletts der Zelle statt. (Cytoskelett oder Zytoskelett ist so zu sagen das Netzwerk im inneren der Zelle, welches einerseits für die Stabilität der Form sorgt, andererseits für den Transport innerhalb der Zelle auch zuständig ist...


 Solange pflanzliche Zellen von einer Wand umgeben sind, kann keine Zelle in eine andere eindringen und mit ihr verschmelzen. Eine Verschmelzung erfolgt nur, wenn die Wand von vornherein fehlt oder wenn sie lokal perforiert ist/werden kann. 


Es ist dann die sequentiell aufeinander abgestimmte Wirkung mehrerer Enzyme erforderlich, um die Vereinigung zweier Zellen zu bewerkstelligen. Es folgt eine Umstrukturierung der Cytoskelette, wodurch eine Umverteilung intrazellulärer Bestandteile bewirkt wird.


Also so spannend - aber auch so nüchtern sieht es unterm (Elektronen)mikroskop aus. Das beschränkt - nehme ich an - die symbolhafte Übertragung auf den Menschen, Raphael muss das nun verkraften. Und natürlich auch andere in diesem Thread. 

Wahrscheinlich habe ich mich nie als Amoebe gefühlt, da ich diese Unterschiede schon relativ  früh kannte. 

Nein, Aufklärung ist nicht immer eine Bereicherung...


Ernüchternde Grüße


Miriam


 



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