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Auf Thema antworten

Hallo Jane,


habe mal reingeschaut, fand aber nichts, was ich nicht schon kannte.

Da es in Deinem Link um die IPPNW (Ärzte gegen den Atomkrieg) geht, möchte ich Dich gern fragen, ob Du über die Strahlendosen Bescheid weisst, die Du bei Röntgenuntersuchungen der Ärzte erhältst. Bin gespannt auf Deine Antwort. Ich jedenfalls weiss nicht, wieviel Strahlendosis ich bekomme, wenn ich mal geröntgt werde. Dagegen weiss ich immer genau Bescheid, wieviel Dosis ich nach einem Aufenthalt in einem schweizerischen Kernkraftwerk erhalte.


Statt nun weiter über die Folgen des Unfalls von Tschernobyl zu diskutieren, möchte ich die Aufmerksamkeit darauf lenken, was sich seit Tschernobyl in der "Nuclear Community" getan hat.


Als eine der Lehren schuf die IAEO eine Bewertungsskala zur raschen Information der Bevölkerung bei Unfällen und Störungen in kerntechnischen Einrichtungen. Die Skala reicht von Stufe 0 (sicherheitstechnisch unbedeutend) bis zur Stufe 7 (katastrophaler Unfall wie Tschernobyl). Erst ab Stufe 4 ist mit einer unzulässigen Bestrahlung von Personen zu rechnen.


Seit Tschernobyl gab es 3 Störfälle bzw. Unfälle der Stufe 4, höher eingestufte Störfälle gab es nicht. Ein Unfall ereignete sich in Japan (Brennstofffabrik von Tokaimura, 1999, 2 Tote), einer in Ägypten (2002, habe keine Details) und der dritte wurde erst Anfang April 2006 bekannt.


Der letztere Unfall ereignete sich in einem belgischen Unternehmen, das medizinische Geräte sterilisiert (mit Hilfe einer radioaktiven Kobaltquelle). Dabei wurde ein Mitarbeiter stark bestrahlt. Er litt unter Übelkeit und Erbrechen, aber erst als er fast 3 Wochen später viele Haare verlor, machten die Ärzte einen Bluttest, der dann auf eine massive Verstrahlung hinwies.


Dies ist nur eines von etlichen Beispielen, die zeigen, dass vor allem die zahlreichen radioaktiven Quellen, die im medizinischen und technischen Bereich verwendet werden, bei nicht sorgfältigem Umgang eine grosse Gefahr für Menschen darstellen. Immer wieder hört man von verloren gegangenen radioaktiven Quellen, manche finden sich im Schrott und werden, wenn der Schrotthändler über entsprechende Messgeräte verfügt, herausgefischt, bevor sie in den Schmelzofen gelangen und über den Schornstein in die Umwelt gelangen.


Gruss

Hartmut


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