AW: Trauerzeit=Trauerjahr?
Hallo Salem!
Als vor 35 Jahren mein Großvater starb ging meine Oma ein Jahr in schwarz. Sie hörte auf sich die Haare zu färben und in gewisser Weise hörte ihr Leben auf.
Für mich, damals ein Kind ,war es eine traurige Veränderung und ich spürte die Anwesenheit der Trauer und des Verlustes.
Aber- es war echt- sie hatte ihren innig geliebten Mann verloren und trauerte. Sie waren ein liebendes Paar- und sie fühlte sich "halb".
Meine Mutter wurde vor einem Jahr Witwe, sie trug nur kurze Zeit schwarz und geht nicht gerne auf den Freidhof. Sie erlebt zu Hause mehr Verbundenheit, weil sie dort mit ihm lebte.Diese beiden Paare waren einander eine Leben lang verbunden- vom "alten Schlag".
Bei anderen Paaren, so zwischen 30-40, wo Partner sehr plötzlich verstarben- vorwiegend Unfälle oder Sekundentod, erlebte ich, dass die Fassungslosigkeit und die enorme Tragweite der Veränderung dazu führte, dass diese Menschen( meist Frauen) erst mit ihren Kindern versuchten wieder "im Leben zu landen", schon auch mit Hilfe von Freunden und liebender Untestützung.
Dass einer von denen schnell eine sexuelle Beziehung gesucht/ gefunden, das Bedürfnis danach gehabt hätte- Nein!
Aber- selbst wenn es so gewesen wäre, hätte niemand ein Recht es zu bewerten.
Wenn allerdings Kinder da sind, muss auch auf deren Bedürfnisse eingegangen werden, zu schneller "Trost" kann Kinder irritieren!
Liebe Grüße
WW