Ich zweifle nicht daran, dass das so sein kann; allerdings bezweifle ich das verallgemeinerte Ausmaß.
Auch Männer in Führungspositionen haben Widerstände zu überwinden, selten aber kämen sie auf die Idee, es wäre so, weil sie Männer sind.
Ich sehe Frauen in Führungspositionen mittlerweile als gut akzeptiert, oft besser, als sie es selbst oft glauben.
Stattdessen meinen manche, beinhärter als Männer sein zu müssen - was ihre Führungsaufgabe eher schwieriger als leichter macht.
Frauen konkurrieren oft zu sehr, mit Männern, aber auch mit anderen Frauen. Sie tun sich schwer damit, Seilschaften zu bilden, was Männer meistens tun. In einem komplexen Gefüge kann Niemand seine Aufgaben ohne die Unterstützung anderer bewältigen, auch und gerade Führungsaufgaben nicht. Wer nur austeilt, ohne mit anderen zu kooperieren und sich hier und da gegenseitig zu stützen: Den oder die lässt man irgendwann auflaufen, macht Dienst nach Vorschrift oder sabotiert sie sogar.
Es geht nicht darum, Frauen müssten oder sollten sich wie Männer verhalten. Niemand verlangt das. Einer echten Gleichberechtigung kann aber ein neutrales Thema keinesfalls gleichgültig sein, die Qualität einer Arbeit zum Beispiel. Es gibt Bereiche, in denen Frauen sogar per se besser sein sollten als Männer, die Kunst (1) etwa oder auch die Literatur (2).
Dem ist aber nicht so, Frauen sind gerade in diesen Bereichen weit unterrepräsentiert, viel stärker als in anderen Bereichen (3).
Warum ist dem so?
Meiner Meinung nach sind die Gründe dafür oft inhaltlicher Natur und weniger die Form. Es gibt nur wenige Autorinnen im Literaturbetrieb und noch wenigere, deren Bücher ich lesenswert fand. Insbesondere zu Werken von "Frauenthemen", mir fielen da nicht selten Bücher in die Hand, die derartig schlecht waren, Etikettenschwindel (4) geradezu, dass ich sie nach nur einem Kapitel als belang- und bedeutungslos oder schlicht falsch wieder aus der Hand legte. Solche Inhalte würde man keinem Mann durchgehen lassen ... warum sollte ich so schlechte Qualität akzeptieren? Nur deshalb, weil die Autorin eine Frau ist? Was wäre daran Gleichberechtigung?
(1) Frauen haben, genetisch bedingt und bewiesenermaßen, eine bessere Farbwahrnehmung als Männer.
(2) Frauen haben oft eine bessere Sprachbegabung als Männer.
(3) Wenn man einmal vom Bauwesen, der Kanalreinigung und der Müllabfuhr absieht. Da gibt es so gut wie überhaupt keine Frauen.
(4) Beispiel: Kürzlich fiel mir in einer Stadtbibliothek ein Buch einer jungen Frau in die Hände, die der Frage "Was ist ein Alpha-Mann?" auf den Grund gehen wollte. Auf dem Titel versprach sie "Interviews mit 18 bedeutenden Männern der aktuellen Medien und Industrie" (o.ä.). Sie scheint sie auch getroffen zu haben, nur fehlen leider in diesem Erguss völlig die Interviews. Stattdessen beschreibt sie ihre schwankenden Gefühlslagen in den Treffen mit diesen Männern und streut vereinzelt Zitate aus Satzfetzen, die sie in ihrem Sinne kommentiert. Was soll das sein? Mit "Interviews" hat das nichts zu tun, das ist dann einfach völlig unseriös.
So ein Gebaren von Autorinnen ist mir schon öfter untergekommen, für mich ist das nichts anderes als das hohle und selbstgefällige Gebaren einer jungen Schnepfe. So etwas unter dem Motto "Literatur von Frauen für Frauen" oder "Gleichberechtigung" auf den Markt zu werfen: Das ist nichts anderes, als den letzten Schund unter falschem Etikett zu vermarkten, denn das ist nicht nur seicht, sondern Schwindel. Damit tut sich die Bewegung keinen Gefallen, denn Niemand wird sie Ernst nehmen, wenn auf Dauer die Qualität zu wünschen lässt.