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Auf Thema antworten

Hallo Alzii,


ich hatte mich hierzu schon im anderen Thread geäußert, ich dachte eigentlich, dass jene Äußerung meine Einstellung zur Thematik relativ gut darbietet:


"Ich, als überzeugter Pazifist, befürworte beileibe keine Kriege, auch wenn du mir dies neuerdings zu unterstellen scheinst. Ich befürworte aber auch nicht, dass eine einseitige Haltung einen konstruktiven Meinungsaustausch von vornherein unmöglich macht. Und Politikfähigkeit ist für mich vor allem die Fähigkeit, auch andere Perspektiven und Standpunkte nachvollziehen zu können, was noch nicht heißt, dass man diese befürwortet."


--->Du siehst, Alzii, ich bin davon überzeugt, dass Kriege immer nachteilhaft sind und in keinem Konflikt als ideale oder gar einzig mögliche Lösung angesehen werden können. Ebenso bin ich aber auch ein Mensch, der kein Prinzipienreiter ist, sondern einer, der - wie ich auch schon erwähnte und verdeutlichte - wenn irgend möglich situativ wertet und daher keiner Situation fixe Kategorien oder Prinzipien überstülpen möchte.


Insofern hast du Recht, ich entspreche wahrscheinlich nicht dem, was du unter einem überzeugten Pazifisten verstehst, denn ich sehe mich nicht als "nur" Pazifist Mensch, sondern eher als "auch" Pazifist Mensch. Das heißt, ich denke und werte vor allem selbständig und ordne meine Person nicht in fest definierte und somit zwangsläufig versteifte und unflexible Verhaltenskategorien ein, deshalb sehe ich mich nicht in der Lage, auf eine Frage eindeutig und einseitig zu antworten, die einen vollkommen generalisierten Meinungsanspruch aufweist, so wie das bei deiner obigen Frage unzweifelhaft der Fall war.


Nochwas, gerade das kategorische Denken ist es, das Kriege zumeist ermöglicht oder jedenfalls begünstigt. Menschen haben einen festen, starren Standpunkt/Überzeugung und sind daher kaum in der Lage, den Standpunkt anderer Menschen nachzuvollziehen und sich damit offen und unvoreingenommen auseinanderzusetzen. Wenn man sich also in feste Kategorien hineindenkt und darüber das unvoreingenommene Werten und Denken verlernt, dann erfüllt man selbst bereits diejenigen Grundbedingungen, welche es für einen kriegerischen Konflikt vor allem benötigt, nämlich die absolute Unfähigkeit zum offenen und um- und weitsichtigen Diskurs. Mitunter darum bin ich meist kein Freund von festen Kategorien oder Meinungsbildern, sie verunmöglichen oftmals eine breite Sicht der Dinge und begünstigen die Heranbildung einer Scheuklappenmentalität.


Viele Grüße,


Philipp


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