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Robin
Guest
Was haltet ihr von Tauschringen?
Eine interesante Möglichkeit bargeldloser, fairer, nachbarschafttlicher Dienstleistungen?
Oder nur eine weitere "Ökoidee", die nichts bringt?
Oder gar: Ein Jobkiller?
Zitat:
Eine interesante Möglichkeit bargeldloser, fairer, nachbarschafttlicher Dienstleistungen?
Oder nur eine weitere "Ökoidee", die nichts bringt?
Oder gar: Ein Jobkiller?
Zitat:
"In Zeiten hoher Arbeitslosigkeit und öffentlicher Finanznot hat sich herausgestellt, dass die Tauschringgemeinschaften solide Möglichkeiten bieten, die Lebensqualität ihrer Mitglieder zu verbessern.
Die Berliner Tauschringe verstehen sich als unabhängige Selbsthilfeeinrichtungen zur Entwicklung der erweiterten Nachbarschaftshilfe und der sozialen Ökonomie.
Berliner Tauschringe verfolgen gleichermaßen soziale und wirtschaftliche Zielstellungen – sind aber weder soziale Einrichtungen im traditionellen Sinne noch beabsichtigen sie, ein neues wirtschaftliches Modell oder “Ersatzwährungen” zu kreieren.
Die jeweiligen Tauschgemeinschaften stehen allen BürgerInnen – nicht nur bestimmten Zielgruppen – in den jeweiligen städtischen Quartieren offen.
1. Neue Arbeits- und Austauschformen werden erprobt
Die Mitglieder in den Berliner Tauschringen leisten freiwillige Tätigkeiten für andere Mitbürger – “Bürgerarbeit” – ohne Geld, aber nicht unentgeltlich, nicht ehrenamtlich und nicht umsonst!
Die Tätigkeiten der Tauschringmitglieder werden wechselseitig verrechnet.
Die Verrechnungseinheiten sind i.d.R. als Äquivalent zur Zeiteinheit festgelegt: Z.B. werden im Kreuzberger Tauschring 20 “Kreuzer” für eine Stunde verausgabte Lebens(arbeits)zeit verrechnet; im Tauschring Marzahn entsprechen 10 “Marzehner” einer Lebensarbeitsstunde. – Dieses Bewertungsprinzip der Arbeitstätigkeiten hebt bewusst die auf den allgemeinen Arbeitsmärkten existierenden Unterschiede zwischen einfachen und “qualifizierten” Tätigkeiten, “produktiver” Arbeit und reproduktiven Tätigkeiten, Männer-/Frauen-, Hand-/Kopfarbeit usw. auf. Das Tauschringprinzip verfolgt auf diese Art und Weise die Herstellung einer Balance zwischen Geben und Nehmen – es gibt keine Verlierer, alle können nur gewinnen. Verschenken ist in Berliner Tauschringen erlaubt!
2. Der Mensch steht im Mittelpunkt
Tauschringmitglieder in Berlin praktizieren fairen und gleichberechtigten Umgang, keine verordnete soziale Verantwortung; es gibt keinen Tauschzwang und keinen Leistungsdruck!
Die Leistungen sollen in erster Linie dem Leistungserbringer und dem Leistungsnehmer Freude bereiten und gegenseitigen Nutzen erbringen.
Die Vielfältigkeit der Wünsche, Bedürfnisse und Fähigkeiten der Tauschringteilnehmer erfordern aber vielfältige Kommunikationsformen; i.d.R. müssen Absprachen zwischen den Tauschpartnern erlernt und gepflegt werden. Dafür trägt nicht nur jeder Einzelne, sondern die gesamte Tauschgemeinschaft die Verantwortung.
Durch die sozialen Wechselwirkungen werden das Selbstwertgefühl, die Fantasie und Kreativität der Tauschteilnehmer gefördert."