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Suizidneigung-Berufsgruppen

AW: Suizidneigung-Berufsgruppen

mein erfahrung zeigt mir, dass die, die vom militär schwärmen, sehr wohl dabei waren und sind.
außer es wären frauen. ;)

die können nämlich auch vom militär schwärmen!
oja, die können das!!!

Hallo Kathi!

Egal ob Mann oder Frau, schwärmen werden meistens nur diejenigen, die nie einen Einsatz in einem Krisengebiet erleben mussten.

Ansonsten denke ich, bliebe da nicht viel Platz für Schwärmereien!

viele Grüße
Paradoxon
 
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militär

Hallo Kathi!

Egal ob Mann oder Frau, schwärmen werden meistens nur diejenigen, die nie einen Einsatz in einem Krisengebiet erleben mussten.

Ansonsten denke ich, bliebe da nicht viel Platz für Schwärmereien!

viele Grüße
Paradoxon

und wie erklärst du dir dann die ewige "schwärmerei" von den alten "braunhemden"?
oder anderen kriegsveteranen, die "damals" "den feind" "im nacken" hatten?

auch bei solchen gibt es genug verklärungen.

nun gut, sie haben meistens andere ursachen, das gebe ich zu.

liebe grüße
kathi
 
AW: Suizidneigung Berufsgruppen: militär

mal ein konstruktiver Einwurf zum Thema, vor allem damit Fluuu nicht diesem Faschingsumzug bei sich um die Ecke folgt...

Lassen wir doch mal "Beruf" und "Suizid" zwei getrennte Bereiche sein. Wozu wählt jemand einen Beruf - und was "bringt" das demjenigen/derjenigen? Bitte jetzt keine Banalität a la "Geldverdienen zum Lebensunterhalt"... worum geht es wirklich?


Der Rote Baron


REMINDER - zu dieser konkreten Frage am Thema...

Getestet hab ich jetzt insgesamt etwa fünf sachliche Fragen zu verschiedenen Themen in verschiedenen Threads. Resonanz ziemlich gleich Null. Wollte mal abschließend nachhaken, um ggf. dann endgültig in den Nonsens-Modus überzuwechseln...

Der Rote Baron
 
AW: Suizidneigung Berufsgruppen: militär

REMINDER - zu dieser konkreten Frage am Thema...

Getestet hab ich jetzt insgesamt etwa fünf sachliche Fragen zu verschiedenen Themen in verschiedenen Threads. Resonanz ziemlich gleich Null. Wollte mal abschließend nachhaken, um ggf. dann endgültig in den Nonsens-Modus überzuwechseln...

Der Rote Baron

Hi redbaron,
ich habe die Frage hier gelesen, kann mich hier aber wegen zu starker persönlicher Verstrickungen nicht einbringen.
Mir hat diese Frage sehr genützt und sie hat Einfluß auf mein Denken auch hier im Forum.
Leider sind die Weg nicht immer so gerade, wie wir es uns wünschen.
Ich hoffe, du empfindest es nicht als geistigen Diebstahl, wenn ich deine Anregegungen nutze.
Ein Beitrag von mir wieder absolut frei von Ironie o.ä.!

Liebe Grüße, Kaawi
 
AW: Suizidneigung-Berufsgruppen

und wie erklärst du dir dann die ewige "schwärmerei" von den alten "braunhemden"?
oder anderen kriegsveteranen, die "damals" "den feind" "im nacken" hatten?

Hallo Kathi!

Ich sagte ja, meistens!

Bei den "schwärmenden Braunhemden" stellt sich die Frage, wieviele von denen auch wirklich an der Front standen, in einen heimtückischen Häuserkampf verwickelt waren oder einen mörderischen Winter in Russland gerade noch so überlebten.
Vielleicht waren die meisten "braun-Schwärmer" dann doch eher in der "glücklichen" Lage, ihren Wehrdienst eher in heimischeren Gefilden abzuleisten, wo sie die Möglichkeit hatten, bei der ersten kritischen Situation die weiße Fahne aufzuziehen, da die Befehlshaber sowiso schon viel früher ihre Posten verließen.

Oder waren sie doch noch etwas zu jung, so dass sie gerade mal bei der HJ ihr Gehirn gewaschen bekamen?

Mein Vater wurde mit 17 Jahren nach Polen eingezogen und verlor dort fast sein rechtes Bein durch einen Granatsplitter.
Wäre dem Fahrer des Leichenlasters nicht ein leises Wimmern aufgefallen, wäre er womöglich bei lebendigem Leibe in einem Massengrab verscharrt worden!
Im Feldlazareth, wehrte er sich dann mit letzten Kräften, damit man ihm sein Bein nicht absägte.
Er hatte sein Leben lang ein etwas kürzeres, steifes Bein mit einem riesen Loch im Oberschenkel.

Einer meiner Onkel musste zur deutschen Kriegsmarine.
Er rettete nach einem Torpedoangriff, beim Untergang ihres Schiffes, einem Vorgesetzten der ihn wegen Verletzung der Wachaufsicht (er schlief ein, vor Übermüdung) vor das Kriegsgericht stellen wollte, das Leben.
Aus Angst vor den Aliierten, flüchtete er sich nach Kriegsende in einem Viehwaggon nach Hause.
Zwei Wochen nach seiner Heimkehr, traf er sich in seinem Heimatort mit Freunden zu einer Tanzveranstaltung.
Am nächsten Morgen erwachte er nicht mehr aus seinem Schlaf!

Dessen Bruder, war in Linz bei einer Fliegerabwehrstaffel stationiert und erzählte mir, wie gerade die "braun-Schwärmer", bei Einmarsch der Besatzer, die ersten waren die ihre Sterne ablegten, sich verkleideten und das Weite suchten und vor allem Diese, nach dem Krieg alles öffentlich verleugneten, im Geheimen aber immer wieder mal gerne von ihren "Heldentaten" berichteten.
Er erzählte von der unbeschreiblichen Angst die sie hatten, sowohl vor dem "Feind", als auch vor der eigenen Seite.

Als neugieriges Kind, vesuchte ich in meiner Naivität, öfters mal etwas von meinem Vater, über den Krieg zu erfahren.
Ich erinnere mich dabei nur an den Blick meines Vaters und die Versuche meiner Mutter, das Thema umzulenken.
Da mein Vater starb, als ich sieben Jahre alt war, kenne ich die wenigen Geschichten von den Kriegsjahren meines Vaters, nur aus Erzählungen meiner Mutter.
Auch Diese bestätigte mir, dass er auch ihr gegenüber nur die wichtigsten Details über seine Verletzung erzählte, sich ansonsten zu diesem Thema aber komplett in Schweigen hüllte.

Ich kann dir sagen, dass ich bei keinem dieser Menschen jemals so etwas wie Schwärmerei hörte!
Im Gegenteil, man konnte eher die Angst in ihren Gesichtern sehen, wenn man sie darauf ansprach.


Natürlich wird es auch frustrierte "Kriegsverlierer" gegeben haben, die immer wieder alte Geschichten aufwärmten.
Beim Herrn Schickelgruber aus Braunau, wars ja nicht anders.


Viele Grüße
Paradoxon
 
AW: Suizidneigung-Berufsgruppen

Hallo,
beim Lesen in diesem Thread bin ich auf eine interessante Entwicklung gestoßen. Es gibt einen gewissen psychischen Zusammenhang zwischen Militär-Schwärmerei und Suizid. Weil es Menschen gibt die alles Sammeln was mit dem Morden im zweiten Weltkrieg zu Tun hat, je grausamer je besser, bin ich davon überzeugt hat es weniger mit etwas Bösem zu tun als viel mehr mit der versteckten Todessehnsucht. Weiß nicht ob es Statistiken gibt aber wage zu behaupten, ein Mensch der sich lustvoll mit Mordwerkzeugen und Utensilien umgibt bringt sich nicht um. Er hat den Tod stellvertretend in der Militär-Schwärmerei ausgelebt. Natürlich ist es eine perfide Form der Todessehnsucht zu entsprechen denn im Krieg kommen hauptsächlich unschuldige Menschen um die eigentlich Freude am Leben hätten. So wäre es besser die Todessehnsucht nicht am Militär auszuleben sondern an der Vergänglichkeit und Morbidität im Alltag. Nicht alles was einen Kratzer hat, kaputt, krank oder anderweitig nicht perfekt ist sofort zu Tünchen damit es niemand sieht, sondern mit Würde aushalten können. Dann braucht es keinen Suizid um dem Tod als letzten Ausweg nahe zu sein so wie beim "Roten Baron" der solange Einsätze flog bis er selbst eine Kugel ins Herz bekam.

gruß fluuu
 
redbarons frage:

REMINDER - zu dieser konkreten Frage am Thema...

Lassen wir doch mal "Beruf" und "Suizid" zwei getrennte Bereiche sein. Wozu wählt jemand einen Beruf - und was "bringt" das demjenigen/derjenigen? Bitte jetzt keine Banalität a la "Geldverdienen zum Lebensunterhalt"... worum geht es wirklich?
meine antwort zu deiner frage steht schon teilweise in # 18
kathi schrieb:
ach leute!

oder ist vielleicht die persönlich schon vorher DAgewesene NEIGUNG zum TOD ausschlaggebend für die BERUFSWAHL gewesen?

anästhesist!!!
metzger!!!
dachdecker!!!
arzt (der LEBEN retten will!!!)
psychiater (der die psyche retten will!!!)

WOVOR?

habt ihr euch diese frage schon mal gestellt?

wieso wird jemand das, was er von berufs wegen wird?

aus meiner sicht bietet der beruf dem menschen ein betätigungsfeld, um seine lebensbestimmung zu erfüllen.
so einfach - und doch unheimlich komplex.

so komplex wie ein gutes horoskop ;).

liebe grüße
kathi
 
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etwas bekämpfen müssen:

Hallo Kathi!

Ich sagte ja, meistens!

Bei den "schwärmenden Braunhemden" stellt sich die Frage, wieviele von denen auch wirklich an der Front standen, in einen heimtückischen Häuserkampf verwickelt waren oder einen mörderischen Winter in Russland gerade noch so überlebten.
Vielleicht waren die meisten "braun-Schwärmer" dann doch eher in der "glücklichen" Lage, ihren Wehrdienst eher in heimischeren Gefilden abzuleisten, wo sie die Möglichkeit hatten, bei der ersten kritischen Situation die weiße Fahne aufzuziehen, da die Befehlshaber sowiso schon viel früher ihre Posten verließen.

Oder waren sie doch noch etwas zu jung, so dass sie gerade mal bei der HJ ihr Gehirn gewaschen bekamen?

Mein Vater wurde mit 17 Jahren nach Polen eingezogen und verlor dort fast sein rechtes Bein durch einen Granatsplitter.
Wäre dem Fahrer des Leichenlasters nicht ein leises Wimmern aufgefallen, wäre er womöglich bei lebendigem Leibe in einem Massengrab verscharrt worden!
Im Feldlazareth, wehrte er sich dann mit letzten Kräften, damit man ihm sein Bein nicht absägte.
Er hatte sein Leben lang ein etwas kürzeres, steifes Bein mit einem riesen Loch im Oberschenkel.

Einer meiner Onkel musste zur deutschen Kriegsmarine.
Er rettete nach einem Torpedoangriff, beim Untergang ihres Schiffes, einem Vorgesetzten der ihn wegen Verletzung der Wachaufsicht (er schlief ein, vor Übermüdung) vor das Kriegsgericht stellen wollte, das Leben.
Aus Angst vor den Aliierten, flüchtete er sich nach Kriegsende in einem Viehwaggon nach Hause.
Zwei Wochen nach seiner Heimkehr, traf er sich in seinem Heimatort mit Freunden zu einer Tanzveranstaltung.
Am nächsten Morgen erwachte er nicht mehr aus seinem Schlaf!

Dessen Bruder, war in Linz bei einer Fliegerabwehrstaffel stationiert und erzählte mir, wie gerade die "braun-Schwärmer", bei Einmarsch der Besatzer, die ersten waren die ihre Sterne ablegten, sich verkleideten und das Weite suchten und vor allem Diese, nach dem Krieg alles öffentlich verleugneten, im Geheimen aber immer wieder mal gerne von ihren "Heldentaten" berichteten.
Er erzählte von der unbeschreiblichen Angst die sie hatten, sowohl vor dem "Feind", als auch vor der eigenen Seite.

Als neugieriges Kind, vesuchte ich in meiner Naivität, öfters mal etwas von meinem Vater, über den Krieg zu erfahren.
Ich erinnere mich dabei nur an den Blick meines Vaters und die Versuche meiner Mutter, das Thema umzulenken.
Da mein Vater starb, als ich sieben Jahre alt war, kenne ich die wenigen Geschichten von den Kriegsjahren meines Vaters, nur aus Erzählungen meiner Mutter.
Auch Diese bestätigte mir, dass er auch ihr gegenüber nur die wichtigsten Details über seine Verletzung erzählte, sich ansonsten zu diesem Thema aber komplett in Schweigen hüllte.

Ich kann dir sagen, dass ich bei keinem dieser Menschen jemals so etwas wie Schwärmerei hörte!
Im Gegenteil, man konnte eher die Angst in ihren Gesichtern sehen, wenn man sie darauf ansprach.


Natürlich wird es auch frustrierte "Kriegsverlierer" gegeben haben, die immer wieder alte Geschichten aufwärmten.
Beim Herrn Schickelgruber aus Braunau, wars ja nicht anders.


Viele Grüße
Paradoxon
hallo paradoxon,
schwärmerei ist sicher etwas, das verklärend wirkt.

etwas, das als thema nicht verarbeitet ist, wird in beschönigender weise "am leben erhalten".

welche personengruppen dies in spezieller weise machen, sei für mich erstmal dahingestellt.

doch der umstand, dass sich manche menschen "an die front" oder zum militär melden, WEIL sie eine todessehnsucht in sich tragen, den sehe ich für mich als erwiesen.

desgleichen mit einer (unausgelebten) militärschwärmerei..wie sie fluuu oben beschrieben hat.

und ich sehe es auch ähnlich wie fluuu: je mehr ich als mensch an "sonderbarem", andersartigem", "ausgerissenem", "nicht der norm entsprechendem" in mich integrieren kann - desto weniger muss ich ausmerzen. desto weniger muss ich bekämpfen/bekriegen.
dies ist eine handlung, die sehr gut im alltag vollführt werden kann.
und zwar von jedem.
 
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