AW: Südtirol
@naturverbunden:
Die Österreicher sind eine pluralistisch geprägte Gesellschaft und kein einheitlicher Block in dem es zu einem bestimmten Thema einen allen
gemeinsamen Standpunkt gäbe.
Was meine Meinung betrifft, ist die Zugehörigkeit Südtirols zu Italiens nicht
auf den mehrheitlichen Willen der ansässigen Bevölkerung zurückzuführen und
steht damit in einem beträchtlichen Spannungsverhältnis zur Demokratie.
Man sollte aber auch erkennen, das Südtirol kein ethnisch reines Land mehr ist, wenn es den jemals eines war. Egal wie eine Abstimmung also ausginge, das Problem eines gemischtsprachigen Gebietes bliebe. Man sollte zudem bedenken, mit welchen Argumenten man bei einem Referendum um die Wählergunst wirbt. Mit der kulturellen oder wirtschaftlichen Minderwertigkeit
des jeweils Anderen? Dann muss man auch den bilateralen Scherbenhaufen zwischen Österreichen und Italienern im Anschluss eines solchen Referendums
in Kauf nehmen.
Für mich stellt sich die Frage, weshalb ein gemischtsprachiges Gebiet unbedingt einem Staat zugeordnet sein muss. Unter demokratischen Gesell-
schaften sollte es doch möglich sein, sich ein Gebiet zu teilen indem sich
die ansässige Bevölkerung mit ihren Besitzungen in Personalverbände teilt.
Es gibt ja auch Katholiken und Lutheraner im gleichem Siedlungsgebiet. Als
übergeordnete Instanz in Streitfragen, könnten die Personalverbände ja die
Institutionen der EU anerkennen.
PS. Die FPÖ ist gegenwärtig die drittstärkste Partei.