Ich denke Sucht ist ein ( nicht zielführender! )Versuch des Menschen/ der Psyche/ des Körpers ein Problem zu lösen oder zu mildern.
Zum Beispiel: Jemand fühlt sich überfordert und ängstlich. In Folge dessen greift er zum Alkohol und besänftigt so vorübergehend seine missliche Lage. Das das ein Weg in den Abgrund ist, wird erst nach und nach klar.
Wir haben alles mehr oder weniger große Probleme. Wenn mir nur mehr EINEN Weg zur Verfügung steht meine Probleme zu ertragen, dann spricht man im klinischen Sinn von einer Sucht ( egal welche das jetzt konkret ist ).
Im Übrigen hat die Magersucht die schlechteste aller Prognosen und mehr prozentuelle Todesfälle als harte Drogen.
Ich denke dass Beherrschen und Disziplin alleine nur bedingt helfen und meist das eh schon belastete Gesamtsystem zusätzlich auslaugen. Meiner Erfahrung nach ist der beste Weg aus der Sucht jener, das dahinterliegende Problem zu lösen ( in einem ersten Schritt es erträglich zu machen ) und andere Wege/ Möglichkeiten/ Fähigkeiten, als die der Sucht zu entwickeln, um mit belastenden Situationen umzugehen.
Ich denke es gibt keine Hierarchie, weil es letzten Endes egal ist ob ich an Magersucht oder Alkoholsucht krepiere.
Es ist auch nicht eine schlimmer oder besser, gefährlicher oder ungefährlicher, als die andere. Wie "schlecht oder gefährlich" eine Sucht ist hängt meiner Meinung nach von der Schwere des auslösendes Problems und dem Änderungswillen der betreffenden Person ab.
Ich gehe davin aus dass die Sucht eine Funktion hat. Erst wenn diese Funktion/ Aufgabe überflüssig geworden ist, ist die Sucht gelöst.
lg
spiritsoul