karinamixipi
Jede haushaltpolitische Entscheidung steht vor dem Problem, Prioritäten zu setzen. Steuereinnahmen sind grundätzliche nicht zweckgebunden, können also auch für anderes als Universitäten verwendet werden. Wie, das ist eine eminent politische Entscheidung mit ungewissem Ausgang. Gebühren sind dagegen stets zweckgebunden; Studiengebühren fließen also unmittelbar in den Hochschulbereich und können nicht zweckentfremdet verbraten werden.
Habe ich pauschliert? Das täte mir leid und wäre ein Missverständnis. Aber es gab ihn eben, den 38jährigen Heidelberger Studenten mit 36 Semestern, der - es kostet ja nichts - immer noch immatrikuliert war. Er war übrigens - kein Einzelfall, aber der krasseste - , der das Land BW veranlasste, Studiengebühren ab dem 10. Semester einzuführen.
@Celine
Besten Dank für den Hinweis! Ist natürlich nicht ganz richtig, dass ich mir die Mühe erspart habe, das Archiv zu durchforsten, ob dies Thema schon mal diskutiert wurde. - Aber man kann diesen Thread ja auch leicht "sterbenlassen", wenn man sieht, das die Thematik wegen Abgrasung kein Interesse mehr weckt. - Nochmals Danke für den Tip!
Zunächst sage ich besonderen Dank für Deine explizite Antwort.
Doch schrieb ich bei den 86% nicht einschränkend von "zumeist"? - Und lange könnten wir uns darüber unterhalten, ab wann jemand wohlhabend ist. Den Daimler-Arbeiter mit Häuschen und Jahreswagen zähle ich dazu, obwohl er nun wieder unter die "Armen" gerechnet wird.
Das gilt generell; der Mehrverdiener zahlt einen höheren Steuerbetrag - wenn er nicht wie in D durch Schlupflöcher sein Einkommen scheinbar gewaltig vermindern kann. - Er hat aber überdurchschnittlich profitiert.
Der "Staat sind wir". Der Student profitiert selbst davon am meisten, die "Investition in sein Gehirn", die Bildung von - ich wage das Wort kaum auszusprechen obwohl es wirtschaftswissenschaftlich korrekt und geläufig ist - Humankapital ist auch für ihn eine glänzende Investition. - Und schließlich: Er zahlt ja mit € 500 je Semester wie in D, nur einen Bruchteil der tatsächlichen Kosten.
Das Argument ist nicht so leicht von der Hand zu weisen. Nach meinem Kenntnisstand holt aber ein Durchschnittsakademiker bis zum 40. Lebensjahr auf; doch unstreitig, dies Gegenargument ist gewichtig.
Jeder neue Unternehmer startet mit Schulden. Warum nicht auch ein Student mit Eintritt ins Berufsleben? Tilgen muss er erst nach einigen Jahren.
Was ist mit "es" gemeint. Und dass Kindergeld jeder bekommt, ist doch wohl in Ordnung, denn wir alle leben im Alter von den Kindern - den eigenen und/oder denen anderer Leute.
Das hat rein praktische Gründe, nämlich den, dass sich die Güternutzung nicht ausschließen lässt, also man kann den Kreis der Empfänger nicht von den Nichtempfängern abgrenzen. Die Straßenbeleuchtung zahlt auch der, der nie abends ausgeht. (Unterschied öffentlicher Güter- Private Güter). Andernfalls müsste man für jeden Abendspaziergang Gebühren erheben und kontrollieren!
Beim Studium ist das anders. Der Kreis der Empänger der Bildungsleistung durch Professoren lässt sich trennscharf von den Nichtempfängern abgrenzen.
Rein sachlich stimmt das mit der Finanzierung der Autobahnen nicht: KFZ-Steuer und Mineralölsteuer erbringen wsentlich höhere Erträge als in den Straßenbau fließen - worüber sich der ADAC in regelmäßigen Abständen empört, weil die Autofahrer andere Staatsaufgaben mitfianzieren, in D z.B. als Ökosteuer getarnt die Rente.
Richtig, Betonung liegt aber auf sollte.
Du wirst es kaum glauben, lieber Spielmann, aber diesem Deinem Fazit kann ich vorbehaltlos zustimmen. Über Modalitäten wie "Toleranzsemester" könnte man ja noch diskutieren.
Nochmals Dank für Deinen informativen Beitrag.
Bis zum nächsten Mal - Ziesemann