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Ja, schon...



Eine interessante Darstellung. Also, ich für meinen Teil habe in meinem Leben noch nie ein Schafott gesehen oder einen Kopf in einer Schlinge oder ein ausgerissenes Bein oder die Wirkkraft einer Bombe. Solche Sprachbilder idiomatisch zu erfassen ist für mich deshalb unnatürlich und erfordert ein Denken um viele Ecken. Es herrscht dann bei mir nicht nur die Frage nach dem eigentlich Gemeinten vor, sondern auch die Frage nach der Ursache für eine derart indirekte Wortwahl. Die Bibel zu interpretieren, fällt mir leichter als das. So eine Ausdrucksweise nicht zu verwenden empfinde ich nicht als aufgesetzten Euphemismus, sondern als Direktheit. Die Frage nach einem Vorteil für Alternativen stellt sich mir nur im umgekehrten Sinn der Frage. Es kommt vor, dass ich selbst solche Bilder benutze, aber nur als Reaktion, wenn ich mich eingeengt fühle und nicht genug Zeit habe, um zu sagen, was ich denke, sondern nur, um mich per Provokation aus einer unangenehmen Situation zu winden. Mit solchen Formulierungen kann man keine Ziele durchsetzen, jedenfalls keine edlen. Nenne mich einen dekadenten Idealisten, aber direkte Worte ignorieren keine Konflikte, finde ich. In einer Konfliktsituation von Bomben, Schlingen, Querschüssen und solchen verstaubten Sachen zu sprechen - das ist ignorant.


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