AW: Starker oder schwacher Monotheismus
Gerade dadurch, dass man alle Zuschreibungen, die für den Christengott gemacht werden, zusammen betrachtet, wird seine Unmöglichkeit besonders offensichtlich. Was aber das "Die Hälfte betrachten" angeht: Es reicht, wenn nur eine einzige Behauptung bezüglich der Eigenschaften Gottes oder von sonstwem nachweislich falsch ist, die Unmöglichkeit des so charakterisierten Wesens festzustellen. Und diese all/all/all - Behauptung ist nachweislich falsch. Das lässt sich logisch herleiten, braucht demzufolge gar nicht weiter geprüft zu werden. Der Glaube an etwas, das logisch unmöglich ist, erscheint noch sinnbefreiter als der Glaube an etwas, das nicht unmöglich, aber extrem unwahrscheinlich ist.
Dann möge uns Gott in seiner Allgüte dieses Leben gefälligst ersparen.
Danke für die Empfehlung, aber diese Geschichte kenne ich bis zum Überdruss.
Die großen christlichen Kirchen bestehen auf der Gültigkeit aller Teile der Bibel. Das Neue Testament ist strenggenommen auch ein vorchristliches Buch, denn zu seiner Entstehungzeit gab es noch kein Christentum. Wenn Du allerdings darauf abhebst, dass es nach dem Erscheinen Jesu entstand, dann weise ich darauf hin, dass im NT die unterentwickelte archaische Moral des AT eben doch fast ungebrochen fortgesetzt wird. Der Tod Jesu ist die Vollendung dessen, was bei der Opferung von Abrahams Sohn noch abgebrochen wurde. Schlimmer noch, der perverse Gott besteht auf dem Tod seines eigenen Sohnes als Sühne für die Verfehlungen der misratenen Geschöpfe des Vaters. Jesus selbst droht den Gottlosen mit ewiger Verdammnis. Und nicht zu vergessen die Apokalypse des Johannes, Teil des NT. Die Rückkehr der alttestamentarischen Grausamkeit Gottes wird dort für den jüngsten Tag in aller Deutlichkeit ausgemalt.
Bloß, dass die Mutter damit auf einen Fehler in der Schöpfung des Allgütigen reagiert, nämlich dass er die Krankheiten nicht ausgeschlossen hat. Wenn Gott um das Leid als Durchgangsstadium weiss, dann offenbart er damit seine eigene Unvollkommenheit. Nun gut, ein unvollkommenr Gott ist denkbar. Nur nicht für die Christen.
Bei genauer Betrachtung offenbart ein Gott seine Unvollkommenheit allerdings bereits dadurch, dass er einen Schöpfungsakt vollzieht.
Es schadet. Nämlich dem diesseitigen Leben, dem einzigen, von dem wir wirklich wissen, dass es existiert. Wir neigen durch den Glauben an ein ewiges Leben dazu, unsere Ansprüche im Diesseits zurückzustellen, unser diesseitiges Leben nicht wertzuschätzen. Wir spielen damit denjeneigen in die Hand, die eben diese Haltung zynisch dafür ausnutzen, es sich im Diesseits auf kösten der dummen Schäfchen gut gehen zu lassen.
Du magst deine Gründe haben, die offensichtliche Widersprüchlichkeit des Christengottes zu leugnen. Diese Haltung führt aber zu einer partiellen Erkenntnisblindheit.