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AW: Stadtgeschichten


 Familiengeschichte 


Ein Holzhaus, ziemlich klein,

muss für die Mieter nicht größer sein.

Das ist nun schon das zweite Jahr,

dass es bewohnt das gleiche Paar.


Sie turteln und er ist bemüht,

dass sie bleibt, nicht weiterzieht.

Denn sie bauen hier ihr Nest,

halten zueinander fest.


Bald sieht man sie nur selten noch,

er bringt Halm' und Futter doch.

Sie hält warm und gut in Pflege

im kleinen Haus das Eigelege.


Nach ein paar Wochen ist es klar, 

im Häuschen lebt 'ne Kinderschar.

Jetzt fliegen Beide hin und her

mit Futter, mehr, - noch mehr.


Vier Wochen haben die Alten zu tun.

Sie haben keine Zeit um auszuruhn.

Die Kleinen lärmen nun schon sehr.

Im Haus hält sie es bald nicht mehr.


Und heute war es nun so weit,

ich kam wohl grad zur rechten Zeit,

sah ich den Letzten noch.

Er guckte raus aus dem Loch.


Flugs saß er dann auf dem Fensterbrett.

Sehr wacklig, flaumig noch, ach wie nett.

Zur Balkonbrüstung hat er es nicht geschafft.

Er hatte noch nicht so viel Kraft.


Von der Vogeltränke am Boden versucht der kleine Tropf

zu erreichen den großen Minzetopf.

Den Teller nahm ich, bis zum Rand hob ich ihn hoch.

Nicht bewegt hat der Kleine sich doch.


Mit der Hand wollte ich in das Kraut ihn schieben,

schwupps, ist er auf dem Handrücken mir sitzen geblieben.

Als ich mich dann aufgerichtet

ist er in die Nadelbäume weeeiiit geflüchtet.


Im vorigen Jahr hatte ich gesehen,

wie vier solcher Blaumeisen auf Reisen gehen.

Viel kleiner ist eine Walnuss nicht.

Damit ist zu Ende meine Geschicht. 


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