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AW: Stadtgeschichten


Reise, Reise


Ja, Sascha, es ist alles bereit. Die Pflanzen habe ich schon gut verstaut, den Kofferdeckel auch 

zugeklappt. Wir können starten.


A4- Hermsdorfer Kreuz, nein auf die A9 biegen wir nicht ein. Weiter A7-A5, Richtung Süden. 

Vier Stunden wird es wohl dauern, es sind viele und lange Baustellen. Wir haben ja Zeit.

Nach Eisenach Willkommensgruß in Hessen und Regen. Das hatte ich ja voraus gesagt, 

ohne Regen gibt es für uns doch keine Fahrt. 

Es sind viele LKWs unterwegs, in den Baustellen gibt es dann doch auch mal ein mulmiges Gefühl. 

Vorwärts, schnell vorbei!

Weißt Du, dass ich jetzt Hunger bekomme und Dir tut eine Pause nach mehr als 2 Stunden auch gut.


Na bitte, sagte ich es doch, 4 Stunden und wir haben unser Ziel erreicht. Nur noch den steilen 

Berg hinauf und wir haben es geschafft. Ich weiß, hier holpert es mächtig, es ist eher ein Weg 

als eine Straße.


Ich gehe durch das Tor, wie immer bleibt Sascha und wartet auf mich.

Es wird Zeit, dass hier blühende Pflanzen gesetzt werden und auch viel Wasser wird gebraucht.

- Zu DDR-Zeiten hätte ich viel lieber Lebensblumen gebracht. Jetzt tut es weh. -

Der Busch ist zu stark gewachsen, er verdeckt die ganze Schrift.

"Entschuldigen Sie, können Sie mir zufällig eine Schere leihen?" "Ich hole dort den Gartenabfall 

und nehme auf der Rückfahrt die Schere wieder mit." "Danke für Ihre Freundlichkeit, 

das hat mir sehr geholfen!" "Gehört das Auto Ihnen? Was ist das für ein Kennzeichen, 

nur ein Buchstabe?" "Ja, wir sind doch nicht so groß."

Schnell noch eine Kanne Wasser auf die Pflanzen und ab ins Quartier.


Lautstark werde ich begrüßt. Du guter Hund! "Komm rein, herzliches Willkommen!"

Hier darf ich ein paar Tage bleiben. Mit kleinen Erdenbürgern vertraut werden, Krankenhausbesuch 

abstatten, Wasser tragen, abends lange Schwätzchen, morgens Gassi gehen übernehmen. 

Tagsüber Nachbarort mit Fotoapparat durchstreifen.

Schade, die Zeit vergeht viel zu schnell.

"Danke, dass ich so lange da beliben durfte, danke, dass Du mich so verwöhnt hast!"


Schnell noch einmal Wasser tragen, 12 Uhr Autobahn.


- Oh ja! Es war eine schöne Zeit. -


Viel Verkehr, aber es läuft, auch in den Baustellen. Da und dort mal Stau, zähfließend. Nun

sind wir schon auf dem Hermsdorfer Kreuz. Das bisschen haben wir nun schnell geschafft.

Ach, das darf doch nicht sein! Vollstau! Ruckweise geht es auf allen Spuren vorwärts. Unfall, 

1 Notarztwagen, 3 Sanka und 3 Polizeiwagen. Ein Wagen mit zerknautschter Nase steht 

von der linken in die MIttelspur. Schnell vorbei, raus aus dem Stau. Die Ausfahrt Rüdersdorf 

ist noch ein Stück hin, die muss ich nun nicht benutzen - geradeaus.


Mein lieber Sascha nun nur noch durch die Schlaglochstraße und dann sind wir wieder zu 

Hause. Fünf und eine halbe Stunde.

Es war eine schöne Zeit und ich danke Dir, dass Du mir wieder ein so guter Begleiter warst.

Ich streichle ihm über seine Wange. Ob er es wohl gespürt hat?


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