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Auch wieder so ein Zitat eines geehrten Denkers bzw. Schriftstellers der höchst fragwürdiges in die Welt hinausposaunte. Im folgenden werde ich beschreiben wie das Zitat im Lichte heutiger Neurobiologischer und psychologischer Kentnisse einzuordnen ist .


Eine durch traumatische Ereignisse im alltäglichen Leben eingeschränkte  Person  z.B Opfer eines Raubüberfalls welche verzeiht ohne zu vergessen trägt weiterhin das Ereignis mit sich rum. Ob dies die Seele mehr belastet als ein nicht verzeihen und nicht vergessen ist schwer zu sagen. Vermutlich kommt es auf die einzelne Person an. Bei manchen wirkt sich ein Verzeihen vielleicht positiv aus, da nun der Verarbeitungsprozess beginnen kann. Bei wieder anderen führt Verzeihen zu Abstumpfung und Verhrmlosung gegenüber Gewalt. Nun zum Vergessen : Sofern es sich um ein Vergessen sowohl in bewussten Denkinhalten als auch unbewussten Denkinhalten handelt ist dem Zitat  zum Teil zuzustimmen. Viele Menschen die Schlimmes erlebt haben neigen jedoch dazu es nur oberflächlich zu vergessen und tragen es unterbewusst weiter mit sich herum.


Bei diesen Menschen erscheint die Weisheit  dieses Zitat sogar kontraproduktiv und fast gemeingefährlich.  Wenn ein Opfer von Gewalt verzeiht und vergisst ohne dass eine tatsächliche Verarbeitung stattfindet wird sie jenes Ereignis auch gleichzeitig bagattelisieren und verharmlosen. Eine Person welche als Kind massive Gewalt erlebt hat bzw. den Eltern verzeiht und die Gewalt verdrängt bzw. vergisst neigt vermutlich noch mehr dazu, die eigenen Kinder zu misshandeln, da eben keine bewusste  Verarbeitung stattgefunden hat und jene Person unterbewusst die Verärgerung weiterhin mit sich herumträgt und die eignen erfahrene Ungerechtigkeit vergisst bzw. sich nicht mehr angemessen in andere Gewaltopfen einfühlen kann.


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