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SPON vs Lafontaine

TiberiusG

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12. Februar 2009
Beiträge
6
Gestern mittag habe ich auf SPON folgenden Artikel(http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,661508,00.html) gelesen.
Dass das liberale Nachrichtenmagazin gegen Lafontaine schreibt, ist bekannt und zum Teil auch berechtigt. Aber jetzt ist SPON
auf Bildzeitungs-Niveau angekommen. Kritik sollte doch auf Fakten und sachlichen Argumenten basieren.
Hintergrund ist folgender. Lafontaine hat sich entschieden auf den Vorsitz der Bundesfraktion zu verzichten und "nur"
Parteivorsitzender zu sein. Das ist ganz normal, nirgendwo steht, dass ein Spitzenkandidat Fraktionsvorsitzender werden muss.
In seinem Alter ist das eine durchaus vernünftige Sache seine Kraft einzuteilen. Möglicherweise will er den Weg frei machen
für jüngere Leute oder zukünftige Koalitionen mit der SPD erleichtern oder schafft einfach keine zwei Ämter.

Der Spiegel dazu:
- Lafontaine wurde als größter Verräter der SPD und gefährlichster Mann Europas geschmäht.
- Er ist größenwahnsinnig und treffe "einsame Entscheidungen".
- Er habe seine Anhänger in die Irre geführt, seine Wähler getäuscht.
- SPON verbreitet ferner das Gerüchte, Lafontaine hätte eine Affäre mit einer Parteikollegin. Die Gerüchte stammen von "Bunte" und "FAZ", zwei Zeitungen, die Lafontaine auch nicht gerade nahestehen.
...

Aber weiterlesen könnt ihr ja selbst. Ich wundere mich, dass der FDP-nahe SPON aus einem Verzicht auf ein von mehreren Ämtern
einen solchen Skandal macht und das dazu mit schlüpfrigen Gerüchten aufpeppt.
 
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AW: SPON vs Lafontaine

Hallo TiberiusG!

Da mittlerweile bekannt ist, daß Lafontaine an Krebs erkrankt ist und das wahrscheinlich der Grund für den Verzicht des Fraktionsvorsitzenden ist, haben sich diese Gerüchte selbst ad absurbum geführt.
Wäre ich Politiker in Deutschland, hätt' ich auch Angst vor ihm und würde alle Hebel und mir nahestenden Medien in Bewegung setzen, um ihn "fertig zu machen".
Es ist doch mittlerweile in der Politik Usus, vermeintlich gefährliche politische Gegner nicht mit sachlichen Argumenten oder besserer Politik zu "entschärfen", sondern mit Ausstreuen von Gerüchten oder pikanten Details aus dem Privatleben.
Auch das Malen von Katastrophenszenarien ist ein beliebtes Mittel, um den Gegner für das Volk unwählbar zu machen.
Wenn die Politik dann auch noch dafür sorgt, daß ein großer Teil der Wähler politisch ungebildet bleibt und die allgemeine Bildung nicht über das Niveau der Bildzeitung (die ja angeblich keiner liest und die trotzdem die auflagenstärkste Zeitung ist, ähnlich der Krone in Österreich) hinaus geht, dann wird dieses Konzept auch aufgehen.

Darum wundert's mich nicht, daß parteinahe Medien aus einem Verzicht so einen Skandal macht.

lg.eule
 
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