• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Sollte die Metaphysik überwunden werden oder ist das gar nicht möglich?

Jeder Denker hat mehr oder weniger auf seinen philosophischen Vorgänger aufgebaut...Hegel und Schopenhauer hat sich auf Kant bezogen, Nietzsche auf Schopenhauer, und Heidegger auf Nietzsche...und andere Philosophen wiederum auf Heidegger usw. das ist eben der Gang der Philosophiegeschichte....und so wird es vermutlich auch immer sein, dass der eine Denker auf den anderen aufbaut ...Ein Diamant schleift den anderen, um mit Heinrich Heine zu sprechen. Hegel hat versucht über Kant hinauszugehen, das selbe hat Nietzsche bei Schopenhauer versucht usw. Sowas ist also nicht unüblich im Bereich der Philosophie. Auch Wittgenstein hat sich auf Schopenhauer bezogen...Ich halte Nietzsche für einen genialen und tiefen Denker, genauso wie Dostojewskji, den Nietzsche schätze...Nietzsche hat auch viel vom schweigen halten...es heißt im Zarathustra, das die stillsten Worte eher nur den Wandel bringen (so ungefähr) und trotzdem war Nietzsche auch rhetorisch versieht. Er konntes beides: schweigen als auch beredt sein. Auf jedenfalls war Nietzsche kein "Flachkopft", eher waren das die anderen Denker aus seiner Perspektive, er hielt Kant jedendfalls nicht gerade für einen tiefen Denker...

Was deinen Wunsch anbetrifft, werde ich mal schauen, was ich da machen kann...Das würde etwas Zeit brauchen. Aber dann könnte man wenigstens an Textstellen diskutieren, was ich eh besser finde, als wenn spekulativ diskutiert ohne Textgrundlage :morgen:

Ja ich weiß wer von wem lernte. Mir geht es aber darum, dass keiner wirklich Immanuel Kant überwunden hat, obwohl sie alle das behaupten.
Die Metaphysik schleift eben halt nicht so schnell ab und ein einzelner Mensch alleine wird dies auch nicht überwinden, dies wollte ich damit sagen. Und Nietzsche lernte viel von Schopenhauer, nur sah er eben positiver in das Leben.
Kant contra Nietzsche finde ich persönlicher interessanter als Heidegger, da Nietzsche nach meiner Meinung wirklich den Fehler von Kant erkannte. Habe ich aber noch nicht abgeschlossen und deshalb schweige ich ebenfalls.

Lass dir Zeit! :danke:

Unterschiede sehe ich schon zwischen Heidegger und Nietzsche alleine aus ihrer Biographie heraus. Nietzsche schaute nicht von ober herab auf seine Schüler, sondern im Gegenteil, er half den schwächeren Schülern weil er in ihnen mehr Potential sah. Heidegger sah eher seine Schüler von der Kanzel herab.
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
Das ist aber völlig normal und bei Literaten nicht ungewöhnlich.



Wer in die Tiefe fällt, wird nach dem Aufprall zunächst, oder für immer schweigen.


Nun die Vieldeutigkeit gilt ja nicht nur für Literaten, sondern auch für die Texte einzelner Philosophen. Ich denken auch an Platons Dialoge, die durchaus vielschichtig sind. Platon ist ja neben Nietzsche auch ein Dichter unter den Philosophen. Nietzsche hat sich auch mit Platon dem Dichter messen wollen, und ein besserer Dichter-Denker sein wollen als Platon. Platon hat ja bekanntlich bevor er Dialoge schrieb, Tragödien gedichtet sollen. Nietzsche wollte auch im Vergleich zu Platon nicht nur der bessere Denker, sondern auch der bessere Dichter sein. Das Symposion von Platon z.B. ist Literatur und Philosophie zugleich.

Naja ein Philosoph mit Tiefe sollte nicht nur schweigen können.
 
Ja ich weiß wer von wem lernte. Mir geht es aber darum, dass keiner wirklich Immanuel Kant überwunden hat, obwohl sie alle das behaupten.
Die Metaphysik schleift eben halt nicht so schnell ab und ein einzelner Mensch alleine wird dies auch nicht überwinden, dies wollte ich damit sagen. Und Nietzsche lernte viel von Schopenhauer, nur sah er eben positiver in das Leben.
Kant contra Nietzsche finde ich persönlicher interessanter als Heidegger, da Nietzsche nach meiner Meinung wirklich den Fehler von Kant erkannte. Habe ich aber noch nicht abgeschlossen und deshalb schweige ich ebenfalls.

Lass dir Zeit! :danke:

Unterschiede sehe ich schon zwischen Heidegger und Nietzsche alleine aus ihrer Biographie heraus. Nietzsche schaute nicht von ober herab auf seine Schüler, sondern im Gegenteil, er half den schwächeren Schülern weil er in ihnen mehr Potential sah. Heidegger sah eher seine Schüler von der Kanzel herab.

Nun die Metaphysik ist in der Tat nicht so einfach zu umgehen. Deine Meinung zu Kant, kann man natürlich vertreten (dass keiner ihn überwunden hat richtig im Grunde). Schopenhauer war Nietzsches geistiger Lehrer. Was hätte aber Schopenhauer von Nietzsche gehalten, wenn er diesem begegnet wäre? Das fände ich eine spannende Frage. Denn man kann sich ja nicht seine (geistige) Schüler aussuchen...Und was hätte Schopenhauer von Nietzsches Denken gehalten?

Ich finde Nietzsches Kant und Platon Kritik insofern interessant, weil sonst Kant und Platon immer im positiven Licht gestanden haben und als die Vorzeige-Denker galten. Die Frage ist aber, ob diese Kritik an Platon und Kant bei Nietzsche seine philosophische Berechtigung hat oder nicht. Soweit ich sehe , hat sich Heidegger zu Nietzsches Kritik überhaupt nicht wirklich geäußert (außer im Falle von Platon, aber nicht in Bezug auf Kant, wie mir scheint).

Natürlich gibt es auch Unterschiede in der Biographie, der eine war ein unverheirateter Denker , der später eine Nomandenleben führte, und der andere ein verbeamteter und verheirateter Philosophie-Professor. Das ist schon vom Lebensstil ein Unterschied. Aber beide haben natürlich hinsichtlich des philosophischen Denkens ihre Differenzen.

Hast du nachgelesen, dass Heidegger seine Schüler herablassend (von der Kanzel) behandelte? Bei Hannah Arendt, habe ich nicht den Eindruck, dass er so mit ihr umging ( aber vielleicht ist das anders in dem Fall, weil sie ja seine Geliebte war ... )
 
Hast du nachgelesen, dass Heidegger seine Schüler herablassend (von der Kanzel) behandelte? Bei Hannah Arendt, habe ich nicht den Eindruck, dass er so mit ihr umging ( aber vielleicht ist das anders in dem Fall, weil sie ja seine Geliebte war ... )

Ja! Im Seminar Wintersemester 1966/ 1967 Heraklit Martin Heidegger - Eugen Fink

Wenn ich ein Teilnehmer gewesen wäre, hätte ich ihn schon provoziert. :D
 
Darf man da mehr erfahren? Es scheint, dass ich nicht der einzige bin, der sich mit Heidegger mehr oder weniger kritisch beschäftigt

.....Nun, Hans-Georg Gadamer schreibt z.B. in seinen persönlichen Erinnerungen; "Heidegger hatte stets Zeit für seine Studenten. Ich konnte ihn um fünf Uhr nachmittags besuchen. Oft gab es ein Glas Wermut und einen Keks (kein Witz)! Er war ein äußerst angenehmer Gesprächspartner!" Auch "Hannah Arendt oder Hans Jonas" äußerten sich in ähnlicher Form!.....

m.f.g. plotin
 
Werbung:
Zurück
Oben