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Sollte die Metaphysik überwunden werden oder ist das gar nicht möglich?

Dann hast du dich noch nicht intensiv mit der AfD auseinander gesetzt! Denn selbst in der AfD sind kluge Köpfe die klug genug sind, Menschen an sich zu binden.
Und von den vielen 'versteckten' Menschen, die nur warten ihre Machtgier befriedigen zu können, spreche ich noch gar nicht, obwohl sie vorhanden sind. Heute wie damals!

Ja das stimmt. Ich habe mich tatsächlich mit der AfD nicht so intensiv befasst, da ich mich auf andere Dinge philosophisch konzentrierte. Die Politik darf man aber nicht aus den Augen verlieren, sonst könnte dasselbe wie 1933 nochmal passieren....Und darauf habe ich keine Lust (mit einer neuen rechten Partei)...

Ob das wirklich "kluge Köpfe" in der Partei mag ich zudem eher bezweifeln...

Ich halte Frau Petri nicht für so einen klugen Kopf und mich überzeugt sie auch nicht.
 
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Ja verstehe. Heidegger hatte ja einen kirchlichen Hintergrund insofern er zunächst Theologie studierte und dann zur Philosophie wechselte. Sein Studium ist durch die Kirche gefördert worden. Aber er was gewiss kein Theologe im traditionnellen Stil, ich sehe ihn auch als kirchenkritisch zum Teil. Er ist aber ambivalent in dem Punkt.

Ich glaube niemand ist immer lieb, allgemein sagt. Auch Heidgger war es nicht, und Nietzsche hatte da auch zum Teil seine problematischen seiten. Ob Heidegger ein tiefer Denker oder nicht, darüber kann man natürlich auch recht lang diskutieren.. Die einen halten ihn für einen tiefen Denker , die anderen nicht

Nietzsche meinte sogar, dass man Kant für tief hielt, er das aber gewiss nicht so sah. Nietzsche kritisierte auch Kant in vielerlei Hinsicht, nannte ihn z.B. den "Chinesen von Königsberg" oder einen "Begriffskrüpel"....das sagt Nietzsche tatsächlich über Kant, und ist eher kritisch polemisch zu sehen...Warum Nietzsche Kant so kritisch beurteilt, lasse ich mal offen...

Nun Heidegger hat Hölderlin, als den "Dichter der Deutschen", wie er es nennt, eben geschätzt..das war eben sein Geschmack.

Nietzsche wusste warum er nicht Theologie studierte. ;) Und ich habe mich viele Jahre mit Nietzsche intensiv beschäftigt und kenne auch dieses pro und contra.
Aber Nietzsche wurde komischer Weise viel mehr und viel intensiver kritisiert und dies werfe ich den 'Möchtegern Kritiker' denen es oft nur um Aufmerksamkeit und Anerkennung ging und gefördert durch die Kirche.
 
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Nietzsche wusste warum er nicht Theologie studierte. ;) Und ich habe mich viele Jahre mit Nietzsche intensiv beschäftigt und kenne auch dieses pro und contra.
Aber Nietzsche wurde komischer Weise viel mehr und viel intensiver kritisiert und dies werfe ich den 'Möchtegernkritiker' denen es oft nur um Aufmerksamkeit und Anerkennung ging und gefördert durch die Kirche.

Ja aber Nietzsche war Sohn eines protestantischen Pfarrers. Er hat so gesehen einen religiösen Hintergrund, gegen den er sich wehrte später. Daher auch der "Antichrist". Nun auch ich kenne mich ein wenig mit Nietzsche aus, nicht nur mit Heidegger ;-)

Nietzsche ist oft kritisiert von Leuten , die ihn nicht wirklich verstanden haben philosophisch.
Das gerade es kirchliche Kritiker gab bezüglich Nietzsche ist insofern verständlich, da er sich kritischen gegenüber der Kirche äußerte.
 
Nietzsche ist oft kritisiert von Leuten , die ihn nicht wirklich verstanden haben philosophisch.
Das gerade es kirchliche Kritiker gab bezüglich Nietzsche ist insofern verständlich, da er sich kritischen gegenüber der Kirche äußerte.

Ich bin mir nicht sicher, aber ich vermute, dass die Kirche (Rom!) Kritiker regelrecht gezielt auf Nietzsche losschickte und Heidegger dagegen eher tätschelte.
 
Ja verstehe. Heidegger hatte ja einen kirchlichen Hintergrund insofern er zunächst Theologie studierte und dann zur Philosophie wechselte. Sein Studium ist durch die Kirche gefördert worden. Aber er was gewiss kein Theologe im traditionnellen Stil, ich sehe ihn auch als kirchenkritisch zum Teil. Er ist aber ambivalent in dem Punkt.

.....Ja, die Ambivalenz ist vermutlich seine Grundeinstellung "gegen das Leben und gegen die Wissenschaft". Sein philosophischer Aufbruch ist durch "Religion" bestimmt! Sein Schüler "Reiner Marten" meint, er, Heidegger, wollte etwas "Religionsäquivalentes" schaffen. Und auch sein Marburger-Schüler "Hans-Georg Gadamer" weiß zu berichten, dass er, Heidegger, so um 1930 herum mit dem Gedanken spielte, soetwas wie eine "Volksreligion" zu gründen.....

plotin
 
.....Ja, die Ambivalenz ist vermutlich seine Grundeinstellung "gegen das Leben und gegen die Wissenschaft". Sein philosophischer Aufbruch ist durch "Religion" bestimmt! Sein Schüler "Reiner Marten" meint, er, Heidegger, wollte etwas "Religionsäquivalentes" schaffen. Und auch sein Marburger-Schüler "Hans-Georg Gadamer" weiß zu berichten, dass er, Heidegger, so um 1930 herum mit dem Gedanken spielte, soetwas wie eine "Volksreligion" zu gründen.....

plotin
da stand er nicht alleine - hölderlin,hegel usw waren ihn da voraus .... https://de.wikipedia.org/wiki/Das_älteste_Systemprogramm_des_deutschen_Idealismus
[Das älteste Systemprogramm des deutschen Idealismus]

eine Ethik. Da die ganze Metaphysik künftig in die Moral fällt – wovon Kant mit seinen beiden praktischen Postulaten nur ein Beispiel gegeben, nichts erschöpft hat –, so wird diese Ethik nichts anderes als ein vollständiges System aller Ideen oder, was dasselbe ist, aller praktischen Postulate sein. Die erste Idee ist natürlich die Vorstellung von mir selbst als einem absolut freien Wesen. Mit dem freien, selbstbewußten Wesen tritt zugleich eine ganze Welt – aus dem Nichts hervor – die einzig wahre und gedenkbare Schöpfung aus Nichts. – Hier werde ich auf die Felder der Physik herabsteigen; die Frage ist diese: Wie muß eine Welt für ein moralisches Wesen beschaffen sein? Ich möchte unserer langsamen, an Experimenten mühsam schreitenden Physik einmal wieder Flügel geben.

So, wenn die Philosophie die Ideen, die Erfahrung die Data angibt, können wir endlich die Physik im Großen bekommen, die ich von späteren Zeitaltern erwarte. Es scheint nicht, daß die jetzige Physik einen schöpferischen Geist, wie der unsrige ist oder sein soll, befriedigen könne.

Von der Natur komme ich aufs Menschenwerk. Die Idee der Menschheit voran, will ich zeigen, daß es keine Idee vom Staat gibt, weil der Staat etwas Mechanisches ist, so wenig als es eine Idee von einer Maschine gibt. Nur was Gegenstand der Freiheit ist, heißt Idee. Wir müssen also auch über den Staat hinaus! – Denn jeder Staat muß freie Menschen als[234] mechanisches Räderwerk behandeln; und das soll er nicht; also soll er aufhören. Ihr seht von selbst, daß hier alle die Ideen, vom ewigen Frieden u.s.w. nur untergeordnete Ideen einer höheren Idee sind: Zugleich will ich hier die Prinzipien für eine Geschichte der Menschheit niederlegen und das ganze elende Menschenwerk von Staat, Verfassung, Regierung, Gesetzgebung bis auf die Haut entblößen. Endlich kommen die Ideen von einer moralischen Welt, Gottheit, Unsterblichkeit, – Umsturz alles Afterglaubens, Verfolgung des Priestertums, das neuerdings Vernunft heuchelt, durch die Vernunft selbst. – Absolute Freiheit aller Geister, die die intellektuelle Welt in sich tragen und weder Gott noch Unsterblichkeit außer sich suchen dürfen.

Zuletzt die Idee, die alle vereinigt, die Idee der Schönheit, das Wort in höherem platonischen Sinne genommen. Ich bin nun überzeugt, daß der höchste Akt der Vernunft, der, indem sie alle Ideen umfaßt, ein ästhetischer Akt ist und daß Wahrheit und Güte nur in der Schönheit verschwistert sind. Der Philosoph muß ebensoviel ästhetische Kraft besitzen als der Dichter. Die Menschen ohne ästhetischen Sinn sind unsere Buchstabenphilosophen. Die Philosophie des Geistes ist eine ästhetische Philosophie. Man kann in nichts geistreich sein, selbst über Geschichte kann man nicht geistreich raisonnieren – ohne ästhetischen Sinn. Hier soll offenbar werden, woran es eigentlich den Menschen fehlt, die keine Ideen verstehen – und treuherzig genug gestehen, daß ihnen alles dunkel ist, sobald es über Tabellen und Register hinausgeht.


Die Poesie bekommt dadurch eine höhere Würde, sie wird am Ende wieder, was sie am Anfang war – Lehrerin der Menschheit; denn es gibt keine Philosophie, keine Geschichte mehr, die Dichtkunst allein wird alle übrigen Wissenschaften und Künste überleben.

Zu gleicher Zeit hören wir so oft, der große Haufen müsse eine sinnliche Religion haben. Nicht nur der große Haufen, auch der Philosoph bedarf ihrer. Monotheismus der Vernunft[235] und des Herzens, Polytheismus der Einbildungskraft und der Kunst, dies ist's, was wir bedürfen!

Zuerst werde ich hier von einer Idee sprechen, die, soviel ich weiß, noch in keines Menschen Sinn gekommen ist – wir müssen eine neue Mythologie haben, diese Mythologie aber muß im Dienste der Ideen stehen, sie muß eine Mythologie der Vernunft werden.

Ehe wir die Ideen ästhetisch, d. h. mythologisch machen, haben sie für das Volk kein Interesse; und umgekehrt, ehe die Mythologie vernünftig ist, muß sich der Philosoph ihrer schämen. So müssen endlich Aufgeklärte und Unaufgeklärte sich die Hand reichen, die Mythologie muß philosophisch werden und das Volk vernünftig, und die Philosophie muß mythologisch werden, um die Philosophen sinnlich zu machen. Dann herrscht ewige Einheit unter uns. Nimmer der verachtende Blick, nimmer das blinde Zittern des Volks vor seinen Weisen und Priestern. Dann erst erwartet uns gleiche Ausbildung aller Kräfte, des Einzelnen sowohl als aller Individuen. Keine Kraft wird mehr unterdrückt werden. Dann herrscht allgemeine Freiheit und Gleichheit der Geister! – Ein höherer Geist, vom Himmel gesandt, muß diese neue Religion unter uns stiften, sie wird das letzte, größte Werk der Menschheit sein.[236]
 
Naturphilosophisch betrachtet müßt man doch meinen, hinter der Physik stünde ein Konzept, so eine Art von Prinzipienreiterei und da wäre es doch wirklich blöde, das abschaffen zu wollen. Denken die großen Denker denn überhaupt richtig nach?
 
Ich bin mir nicht sicher, aber ich vermute, dass die Kirche (Rom!) Kritiker regelrecht gezielt auf Nietzsche losschickte und Heidegger dagegen eher tätschelte.

Nun ich kann das nicht beurteilen , ob die Kirche positiver gegenüber Heidegger eingestellt war. Aber wenn Nietzsche einen "Antichristen" schreibt ( wo er dezidiert das Christentum sogar verflucht, wenn man so sagen kann), dann ist es nicht verwunderlich, wenn die katholische Kirche ihre Kritiker auf Nietzsche losschickte..

Das würde mich nicht überraschen :morgen:
 
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.....Ja, die Ambivalenz ist vermutlich seine Grundeinstellung "gegen das Leben und gegen die Wissenschaft". Sein philosophischer Aufbruch ist durch "Religion" bestimmt! Sein Schüler "Reiner Marten" meint, er, Heidegger, wollte etwas "Religionsäquivalentes" schaffen. Und auch sein Marburger-Schüler "Hans-Georg Gadamer" weiß zu berichten, dass er, Heidegger, so um 1930 herum mit dem Gedanken spielte, soetwas wie eine "Volksreligion" zu gründen.....

plotin

Nun soweit ich mich erinnern kann, sagte er ja im Spiegelinterview nur ein Gott könne uns noch retten. Aber das ist nicht die Rede vom christlichen Gott oder sondern nur von "ein Gott" oder? Für mich ist beispielsweise ein religiöser christlicher Denker Kierkegaard. Heidegger hat nicht viel von einer "christlichen Philosophie" gehalten, so heißt es im Band 97 der GA (die Schwarzen Hefte der 1940er Jahre). Dennoch hatte er ja anfangs Theologie studiert und wcchselte dann zur Philosphie. Ob er danach wieder zur Theologie zurückkehrte wäre für mich die Frage...Und zudem würde mich interessieren, was er unter Religion verstand. Versteht er unter Religion, was gemeinhin unter Religion verstanden wird ? Oder hatte er sein eigenes Verständnis von Religion? Das müsste man eigenlich klären, um entsprechend über alles weitere diskutieren zu können

Was bedeutet also Religion für Heidegger? Ich denke , dass das eine spannende Frage ist und für das Verständnis seines Werk wichtig wäre...

Übrigens spricht ja auch Hegel in der Phänomenologie des Geistes von der "Kunst-Religion", auch so ein Denker bei dem Religion wichtig wird... Und Hegel war auch Theologe..
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