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Sollte die Metaphysik überwunden werden oder ist das gar nicht möglich?

Nietzsche wurde schon in so vielen Gruppierungen eingestuft, wo er nach meiner Meinung nicht hingehört. Nietzsche ist ein Visionär.
Und gerade im Hier und Jetzt ist das Thema Demokratie für mich sehr interessant. Problematisch ist also auch die Demokratie an sich selbst durch die Andersartigkeit der Menschen im Denken.
Nietzsche wusste dies und trieb sein Spiel bis zum "Wahnsinn!"-über den Monotheismus hinaus!
Denn alle Religionen haben eine gemeinsame Wurzel, also einen Ursprung im Denken!

Heidegger versuchte bis zum Schluss seine Ideologie durchzupeitschen und liebäugelte auf den Führer, was keiner abstreiten kann, der sich wirklich mit Heidegger beschäftigt.

Nun ich bin der Meinung, dass kann anfangs der Fall gewesen sein, dass er mit dem Führer liebäugelte, aber später hat er sich davon distanziert wie mir scheint. Heidegger ist für mich kein Ideologe, der irgendetwas durchpeitschen möchte in seinem Werk.

Und Nietzsche kann man nicht so einfach eingruppieren, dafür ist er zu komplex wie ich finde. Es gibt aber bei Nietzsche eine Kritik an der modernen Demokratie. Er war kein Freund der Demokratie, wie auch Platon und Heidegger keine waren derselben. ich denke man kann das gut zeigen anhand von Textbeispielen.
 
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aufgrund meiner erfahrung diverser heidegger debatten halte ich in aller regel eine öffentliche diskussion über heideggersche philosophie gemeinsam mit heideggersche beteiligung am ns für nicht gwinnbringend. da er in den allermeisten fällen nicht emotionsfrei abläuft und dann schnell in reine rabulistik mutiert ist es meist ein einziges ärgerniss. ein extra thread dazu ist ok - werde dann sehen ob ein mitdiskutieren lohnenswert ist.

Es ist tatsächlich so, dass Heidegger -Debatten meist nicht emotionsfrei ablaufen, aufgrund der unterschiedlichen Standpunkte die man vertritt. Aber scheint mittlerweise normal zu sein, dass es weniger sachlich dabei zugeht wie mir scheint.

Eigentlich wäre dafür ein extra-Thread sinnvoller nach meiner Meinung.
 
"dichtung" beschränkt sich bei heidegger nicht auf die erschaffung von sich womöglich reimenden versen oder spannenden romanen . unter "dichtung" versteht er die schöpferische erschaffung pararealer strukturen innerhalb des menschlichen seins . so ist auch jede wissenschaftlich motivierte erstellung einer modelvorstellung bzw theorie über bestimmte naturprozesse bzw deren genauen funktionalität welche über die blosse phämomenale beschreibung hinausgeht primär als dichtung aufzufassen.

Ja das sehe ich ähnlich. Heidegger hat einen eigenen Begriff von "Dichtung". Z.B. ist "Dichtung" für ihn nicht dasselbe wie "Literatur"/Belletristik . Er macht da Unterschiede. Was Heidegger unter Dichtung versteht, muss man natürlich sorgsam rezipieren.

Heidegger gebraucht Begriffe, die er aber mit anderer semantischer Bedeutung verseht. Und deshalb ist seine Terminologie auch nicht so einfach. Der Begriff "Sorge" hat nichts mit sich sorgen im üblichen Sinne zu tun beispielweise. Auch sein Begriff der "Dichtung" ist komplex.
 
Heidegger ist kein Esoteriker, sondern durchaus ein professioneller/sachlicher Philosoph.....

.....Haben Sie sich überhaupt mit "Heidegger" beschäftigt?? In den Nazi-Jahren arbeitete er an einem Buch mit dem unscheinbaren Titel "Beiträge zu Philosophie"! dahinter verbirgt sich ein esoterisches Werk, das von einem bevorstehenden "Seinsereignis" kündet, von der Ankunft eines "letzten Gottes", vom Anfang unermesslicher Möglichkeiten und weiteren Unsinn! Heidegger hat dieses obskur- esoterische Machwerk lange geheim gehalten! Es wurde erst 1989 in der Heidegger-Gesammtausgabe veröffentlicht! Also von wegen kein "Esoteriker".....

meint plotin
 
.....Haben Sie sich überhaupt mit "Heidegger" beschäftigt?? In den Nazi-Jahren arbeitete er an einem Buch mit dem unscheinbaren Titel "Beiträge zu Philosophie"! dahinter verbirgt sich ein esoterisches Werk, das von einem bevorstehenden "Seinsereignis" kündet, von der Ankunft eines "letzten Gottes", vom Anfang unermesslicher Möglichkeiten und weiteren Unsinn! Heidegger hat dieses obskur- esoterische Machwerk lange geheim gehalten! Es wurde erst 1989 in der Heidegger-Gesammtausgabe veröffentlicht! Also von wegen kein "Esoteriker".....

meint plotin

Natürlich habe ich mich mit Heidegger beschäftigt philosophisch. Denn sonst würde ich ja nicht mitreden können, wenn ich nicht selbst sachliche Kenntniss von Heidegger hätte. Ich würde ja über etwas reden , worüber ich keine Ahnung hätte und das fände ich unangemessen. Ich kenne SeinundZeit relativ gut, und dieses Werk ist gewiss keine Esoterik , sondern eine philosophisch-wissenschaftliche Abhandlung. Ich finde die Äußerungen deines Beitrags schon recht polemisch und weniger sachlich (das wird schon deutlich anhand der vielen Ausrufezeichen). Ich bin der Meinung , dass man die unterschiedlichen Phasen Heideggers hier unterscheiden sollte: also der Heidegger von Sein und Zeit (1920er Jahre), der Heidegger der 1930er Jahre, der Heidegger der 1940er Jahre, usw. Der Heidegger von SeinundZeit ist gewiss nicht esoterisch, sondern wissenschaftlich-philosophisch. Über den späteren Heidegger kann man gern in diese Richtung gehend diskutieren , wenn man möchte hinsichtlich der "Beiträge". Aber ich finde man sollte hier differenzieren zwischen den unterschiedlichen Phasen Heideggers und nicht pauschalisieren .

Die Philosophie Sein und Zeit ist keine Esoterik. Die Beiträge als zweites Hauptwerk des Philosophen sind in der Hinsicht natürlich schwieriger zu beurteilen.

Aber man kann nur wegen den Beiträgen nicht einfach, dass Heidegger insgesamt ein Esoteriker war. Das ist schlichtweg nicht richtig und viel zu verallgemeinerd.

Haben Sie Sein und Zeit gelesen? Und haben Sie dort Esoterik gefunden? Ich jedenfalls nicht. Sondern ich sehe Sein und Zeit als eine seriöse wissenschaftliche/philosophische Abhandlung. Da gibt es keine Spur von Esoterik nach meiner Meinung.


Ich würde wie gesagt einen sachliche und vor allem differenzierten Diskussionsstil empfehlen, der vor allem auf Textkenntnis aufbaut. Wer Sein und Zeit wirklich gelesen hat, sieht darin gewiss keine Esoterik. Von mir aus kann man hier zwischen dem frühen und dem später Heidegger unterscheiden, welcher vielleicht etwas "esoterischer" anmutet. Der frühe Heidegger von SuZ und den Vorlesungen aus den 1920er Jahren ist gewiss kein "Esoteriker" mit Verlaub gesagt. Wer esoterische Elemente in SuZ gefunden hat, solle das doch bitte durch Textstellen aus diesem Werk belegen. Ansonsten ist diese Position unhaltbar und zeigt von Unkenntnis dieses Werkes und der dort enthaltenen Philosophie. Und nach meinem Wissen findet man dort keine Esoterik und dergleichen, soweit ich dieses Werk kenne.
 
Heidegger ist kein Esoteriker, sondern durchaus ein professioneller/sachlicher Philosoph wie Hegel. Man kann ihn nicht einfach in die esoterische Ecke stellen meiner Meinung nach. Das wäre zu einfach und wäre ja auch nicht fair gegenüber einem Philosophen, der schon auf Wissenschaftlichkeit wert gelegt hat. Sein und Zeit ist auch eine philosophisch-wissenschaftliche Abhandlung und hat nichts mit Esoterik gemein. Es hat den selben philosophisch-wissenschaftlichen Wert wie die Phänomenologie des Geistes von Hegel oder Husserls wissenschaftliches Werk.

Esoterik war auf Early gemünzt, sie hat mich schon verstanden. ;)

Heidegger war ein Mystiker und deshalb las ich auch mal Werke von Heraklit, schon um zu sehen, die Anfänge in Philosophie. (mehr wegen Nietzsche!)
Mich hat eher gewundert, dass man Heidegger stets bewunderte und verehrte und Nietzsche dagegen stets verurteilte, obwohl ja Heidegger vom Führer regelrecht schwärmte. Und diese Schwärmerei und die Mystik kritisiere ich, gerade wenn Heidegger sich höher stellte, sprich über Hegel!
Welchen Wert Heidegger wirklich hat wird die Zeit uns zeigen und ich denke, da ist eher Nietzsche und Hegel interessanter. Denn an ihnen werden die kommenden Philosophen nicht vorbei kommen.
 
Nun ich habe dich so verstanden, dass du Heidegger eine gewisse Selbstinszenierung in seinen Vorträgen und Seminaren vorgeworfen hast (daher die Rede vom eitlen Gockel , der sich inszeniert usw.).. Heideggers Sprache ist genauso schwierig wie die Sprache Hegels . Denn man kann ja auch Hegel eine gesteltze Sprache vorwerfen im Grunde (und natürlich auch Kant usw.). Diese schwierige Sprache ist aber an sich kein Einwand unbedingt gegen einen Philosophen, sondern gilt es zu verstehen aus meiner Sicht.

Jetzt hast du mich besser verstanden. ;) Und Kant und Hegel sind auch schwierig, aber da ich vorher alle Werke von Nietzsche las, eher nicht. Denn mit richtigen Fragen heraus, versteht man Zusammenhänge besser.
Ich stellte sie mir privat und jetzt noch durch dieses Forum lernte ich richtig zu unterscheiden.
Bei Heidegger braucht man einen 'Lenker' durch seine Neuschöpfungen und ich verstehe nicht ganz den ernsthaften Sinn dahinter.
Ich las mal auch mit 'Lenkung' James Joyce Ulysses und das ist auch schwieriger Stoff, aber mit Substanz.
 
Esoterik war auf Early gemünzt, sie hat mich schon verstanden. ;)

Heidegger war ein Mystiker und deshalb las ich auch mal Werke von Heraklit, schon um zu sehen, die Anfänge in Philosophie. (mehr wegen Nietzsche!)
Mich hat eher gewundert, dass man Heidegger stets bewunderte und verehrte und Nietzsche dagegen stets verurteilte, obwohl ja Heidegger vom Führer regelrecht schwärmte. Und diese Schwärmerei und die Mystik kritisiere ich, gerade wenn Heidegger sich höher stellte, sprich über Hegel!
Welchen Wert Heidegger wirklich hat wird die Zeit uns zeigen und ich denke, da ist eher Nietzsche und Hegel interessanter. Denn an ihnen werden die kommenden Philosophen nicht vorbei kommen.

Nun mir war nur wichtig zu betonen, dass Heidegger eben kein Esoteriker war, jedenfalls nicht der Heidegger von SeinundZeit. Erst der spätere Heidegger kann in der Hinsicht problematisch anmuten. Aber ob man ihn deswegen gleich als Mystiker ansehen sollte, ist für mich fraglich. Eher ist der frühe Wittgenstein Mystiker, denn im tractatus und den Tagebüchern ist von Mystik auch die Rede. Aber das sind alles Fragen, die nicht so einfach zu beantworten sind.

Ich wie gesagt schätze Nietzsche, Heidegger, aber auch Schopenhauer oder Hegel. Ob Heidegger mehr sein sollte, als Hegel oder Nietsche wäre für mich die Frage. Man kann den Eindruck bekommen, dass er seine philosophischen Vorgänger mit seinem Werk philosophisch überbieten wollte sozusagen. Aber wie gesagt eine schwierige Frage.

Man kann natürlich sagen, die Zeit wird es zeigen. Nietzsche und Hegel sind ja schon philosophische Klassiker. Gleiches kann für Heidegger eventuell kommen usw.
 
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Es ist tatsächlich so, dass Heidegger -Debatten meist nicht emotionsfrei ablaufen, aufgrund der unterschiedlichen Standpunkte die man vertritt. Aber scheint mittlerweise normal zu sein, dass es weniger sachlich dabei zugeht wie mir scheint.

Eigentlich wäre dafür ein extra-Thread sinnvoller nach meiner Meinung.
ja - es hat wenig sinn über das verständnis heideggerische philosophie zu reden mit leuten die nichts anderes im sinn haben wie die nazikeule auf heidegger anzuwenden. darum bin ich unbedingt dafür die beiden unterschiedlichen zielsetzungen in unterschiedlichen threads zu bearbeiten. hier in diesen thread werde ich keine weiteren heidegger-nazi? beiträge beachten.
 
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