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Sollte die Metaphysik überwunden werden oder ist das gar nicht möglich?

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Die Philosophie in Sein und Zeit enthält ersichtlich keine auch nur annähernd nationalistischen oder gar rassistischen, antisemitischen Exkurse."

.....Nun, Ich würde "diesen Satz" nicht unterschreiben! Und vermutlich auch all jene nicht, die "Sein und Zeit" im "zeitlichen und politischen" Kontext gelesen haben! Was aber nichts macht, denn jeder "soll und kann" Heidegger lesen und verstehen wie er es denn möchte! Wo ist das Problem??.....

fragt plotin
 
.....Nun, Ich würde "diesen Satz" nicht unterschreiben! Und vermutlich auch all jene nicht, die "Sein und Zeit" im "zeitlichen und politischen" Kontext gelesen haben! Was aber nichts macht, denn jeder "soll und kann" Heidegger lesen und verstehen wie er es denn möchte! Wo ist das Problem??.....

fragt plotin

Hegel contra Heidegger...:D und Metaphysik contra Esoterik o_O
 
.....Nun, Ich würde "diesen Satz" nicht unterschreiben! Und vermutlich auch all jene nicht, die "Sein und Zeit" im "zeitlichen und politischen" Kontext gelesen haben! Was aber nichts macht, denn jeder "soll und kann" Heidegger lesen und verstehen wie er es denn möchte! Wo ist das Problem??.....

fragt plotin

Nun ich störe mich an deiner Behauptung, dass die ganze Philosophie Heideggers nationalistisch bzw. antisemitisch sein soll. Denn das kann man nicht für Sein und Zeit geltend machen nach meiner Lektüre. Kannst du denn das Gegenteil beweisen, dass es solche Exkurse dort gibt mit Textbelegen? Ich würde das ziemlich schwierig finden, sowas für dieses Buch zu reklamieren. Denn das kommt mir einer Verschiebung des eigentlichen Textes gleich. Daher würde ich Rentsch schon zustimmen, außer man deutliche Beweise , dass es solche Art von Exkurse gibt. Ich weiß nicht, ob eine Lektüre "im zeitlichen und politischen Kontext" sowas für Sein und Zeit geltend machen kann. Mir leuchtet die Position von Rentsch da besser ein. Ich selbst habe bei meiner Lektüre dieses Werkes nie sowas auch nur annähernd gefunden. Wenn du meinst, dass es anders ist, und man tatsächlich solche antisemitischen oder ähnlichen Exkurse dort findet, müsstest du eigentlich gute Beispiele dafür geben aus Sein und Zeit, sonst ist deine Position kaum haltbar, weil es sich schlicht um eine bloße Behauptung handelt , dass es so wäre. Und das wäre eher unsachlich. Nach meiner Kenntnis des Textes, würde ich sagen, dass es schwer ist hier das Gegenteil zu beweisen (also dass es solche Exkurse in diesem Text gibt). Wenn du da anderer Meinung bist, kannst du ja gern mit guten Textbeispielen arbeiten in deiner Argumentation. Falls es diese gibt und für deine Position eine gewisse Evidenz spricht, würde ich natürlich meine Position überdenken.

Ich halte kurz gesagt, deine Behauptung, dass in der Philosophie von Sein und Zeit antisemitische und nationalistische Elemente enthalten sind, schlicht für problematisch, da es dafür keine hinreichende Evidenz gibt aus meiner Sicht. Daher stimme ich eher mit Rentsch überein, weil das auch meiner Textkenntnis und meiner Lektüreerfahrung entspricht.

Das Problem ist also, dass du etwas behauptest, was ich eher schlicht gesagt für falsch finde . Ich finde keine Spuren von Antisemitismus oder Nationalismus in diesem Werk. Aber du kannst ja gern versuchen mich eines besseren zu belehren, falls ich mich da irren sollte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist ja auch ein anderer Ausdruck seines Denkens. Er dachte durchaus zeitgemäß.

Naja , kein Philosoph ist ganz unbeeinflusst von seiner Zeit. Aber ich finde in diesem aus den 1920er Jahren wirklich kein Antisemitismus oder Nationalismus . Daher reibe ich mich an der Behauptung, wenn man sagt, die ganze Philosophie sei antisemitisch oder ähnliches. Das kann man nicht wirklich in Bezug auf Sein und Zeit sagen nach meiner Meinung.

Mir ist deine Rede "anderer Ausdruck seines Denkens" in diesem Kontext nicht ganz nachvollziehbar.

Bist du denn der Auffassung, dass es solche Elemente gibt in SuZ oder nicht? Falls ja , wäre es nett, wenn du das genauer begründen könntest (vielleicht auch mit Textbeispielen).
 
Hegel contra Heidegger...:D und Metaphysik contra Esoterik o_O

Heidegger ist kein Esoteriker, sondern durchaus ein professioneller/sachlicher Philosoph wie Hegel. Man kann ihn nicht einfach in die esoterische Ecke stellen meiner Meinung nach. Das wäre zu einfach und wäre ja auch nicht fair gegenüber einem Philosophen, der schon auf Wissenschaftlichkeit wert gelegt hat. Sein und Zeit ist auch eine philosophisch-wissenschaftliche Abhandlung und hat nichts mit Esoterik gemein. Es hat den selben philosophisch-wissenschaftlichen Wert wie die Phänomenologie des Geistes von Hegel oder Husserls wissenschaftliches Werk.
 
Du hast mich noch nicht verstanden. Heidegger seine Sprache ist schwer zu verstehen, gerade durch seine gestelzte neue Sprache.
Beide Philosophen gelten als radikal und beide wollen das Denken bewegen. Gründlich durchdacht haben beide ihre Arbeit.
Am Ende geht es aber um Weltmacht und Weltordnung, Wahrheit-Religionen-Kräfte und um Transzendalität.
Heidegger spricht alleine schon von seiner Sprache her für Gelehrte und Nietzsche für Alle und Keinen!
Wer von beiden möchte nun über 'ungebildete' Menschen diktieren? Wer von beiden Menschen kritisiert die Religionen und ihre Machtstrukturen intensiver? Wer ist gegen Wissenschaft und Technik?


Nun ich habe dich so verstanden, dass du Heidegger eine gewisse Selbstinszenierung in seinen Vorträgen und Seminaren vorgeworfen hast (daher die Rede vom eitlen Gockel , der sich inszeniert usw.).. Heideggers Sprache ist genauso schwierig wie die Sprache Hegels . Denn man kann ja auch Hegel eine gesteltze Sprache vorwerfen im Grunde (und natürlich auch Kant usw.). Diese schwierige Sprache ist aber an sich kein Einwand unbedingt gegen einen Philosophen, sondern gilt es zu verstehen aus meiner Sicht. Wenn man diese besser versteht, kann man das neue und schöpferische einer philosophischen Terminologie sehen. Ein Philosoph bildet neue Begriffe sozusagen und bringt dadurch die Philosophie weiter voran. Und ich würde sagen im Falle Hegels oder Heideggers ist das eine geistig gewinnbringende neue Begrifflichkeit gewesen für die Philosophie.

Man kann auch Hegel und Kant vorwerfen, dass sie für Gelehrte schreiben und reden aufgrund ihrer Terminologie (das würde also nicht nur Heidegger betreffen). Bei Nietzsche und Schopenhauer ist es anders, da deren Begrifflichkeit würde ich sagen leichter zu verstehen als bei Hegel und Co.

Heidegger und Nietzsche sind keine philosophische Diktatoren , die über ungebildete Menschen herrschen möchten. Ich würde sagen, dass auch Heidegger in gewisser Weise kritisch zur Religion steht, denn sonst hätte er nicht von der Theologie zur Philosophie gewechselt. Heidegger ist nicht gegen die Technik, so einfach kann man das nicht sagen, nach meiner Auffassung. Und sein Verhältnis ist auch komplexer als wenn man nur sagt, dass er gegen die Wissenschaft ist uw..

Man sollte nicht simplifizieren.

Heidegger und Nietzsche denke je auf ihre Weise über die Wissenschaft nach,
 
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danke dir für diesen beitrag - damit haben wir in dieser diskussion jetzt eine neue ebene erreicht.
ging es bisher eher darum wer im vergleich der bessere "koch" gewesen ist welcher da in seiner "denkschüssel" rührt kommen wir nun langsam zur frage was den die bessere "nahrung" ist - wer weder käse noch tomaten mag wird nur schwerlich gefallen an die virtuosen künste eines pizzabäckers gefallen finden sondern lieber zu den kreationen des konditors sehen..... unabhängig der fähigkeiten dieser akteure.

so kann man die philosophie betrachten als ein wechselspiel von fragestellung und erhaltene antworten - und antworten die zu keiner unserer fragen passen müssen in sich nicht unbedingt verkehrt sein aber bringen uns in unserer konkreten temporären situation nicht wirklich weiter.

die frage nach den "besseren" philosophen ist alle ziemlich unsinnig solange sie nicht an eine konkrete fragestellung und situation gebunden wird welche die basis meiner beziehung zu den erwarteten antworten des philosophen bilden.
so wie bei der nahrung unser persönlicher geschmack von unserer physiologie vorgegeben wird - bei salzmangel haben wir appetit auf salziges und hunger ist der beste koch.... so hängt unser persönlicher geschmack bei philosophen von der fragestellung ab mit welcher dieser den phänomenen der welt gegenübertritt.
und wenn wir nicht einmal die spezifischen "fragestellungen" einzelner denkrichtungen verstanden haben bzw nicht einmal versucht haben diese zu erörtern so können wir auch nicht erwarten mit den antworten der jeweiligen protagonisten wirklich etwas anfangen zu können....

also an euch:
was waren die fragestellungen und die daraus resultierenden denkrichtungen eines
nietzsche
wittgenstein
heideggers

?


Ja deine Sichtweise kann ich nachvollziehen dazu. Man muss schon aufpassen bei einer Diskussion auf welcher Ebene diese dann landet. Der Vergleich zu der Nahrung leuchtet mir ein. Und jeder hat eben auch einen unterschiedlichen philosophischen Geschmack. Man kann nicht so einfach sagen, dass der eine Philosoph "besser" sei als der andere. Aber es gibt gewichtige Unterschiede zwischen diesen. Nietzsche geht anders an die Philosophie ran als Heidegger, da er nicht von einer "Seinsfrage" ausgeht.

Heidegger stellt die "Seinsfrage"
Nietzsche stellt mehrere Fragen/hat mehrere Themen (wie das Christentum, den Platonismus, den Willen zur Macht usw.)

Wittgenstein geht es z.B. um Sprachspiele

also alles recht unterschiedliche Denker mit unterschiedlichen Fragestellungen
 
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