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Soll man/frau oder soll man/frau nicht ?

Marianne

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9. September 2007
Beiträge
790
über Taten, die jemand in der Jugend begangen hat, nach einem langen Leben urteilen ?

Ich beziehe mich auf Milan Kundera --- Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins kennt wohl jeder ..

hier ein Link für seine Bedeutung in der Welt der europäischen Literatur und Literaturwissenschaft
http://www.buecher-wiki.de/index.php/BuecherWiki/KunderaMilan



ER soll für den tschechischen Geheimdienst tätig gewesen sein und einem Exilanten - der, ebenfalls gebürtiger Tscheche, vom westlichen Spionagedienst angeheuert, zu 22 Jahren Zuchthaus " verholfen" haben.- 14 Jahre verbüßt -.

http://derstandard.at/Text/?id=1220460650612
 
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AW: Soll man/frau oder soll man/frau nicht ?

Hallo,
der Film "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" hat mich hauptsächlich wegen Juliette Binoche beeindruckt, weniger wegen des politischen Inhaltes über die Zeit des Prager Frühlings. Wenn ich überhaupt mal ein Filmsternchen als Frau verehrt habe dann war sie es und somit gehen die persönlichen Gefühle vor Allgemeinheit.

Auf die Frage ob man über Menschen nach langer Zeit urteilen kann wegen Taten ihrer Jugend würde ich sagen es kommt drauf an. Die meisten Jugendsünden sind später sicherlich nicht der Rede wert aber Denunziation ist eine Frage des Charakters, der Persönlichkeit und wandelt sich nur sehr schwer wenn überhaupt. Einen anderen Menschen ans Messer liefern um die eigene Haut zu Retten ist eine so schäbige und niederträchtige Verhaltensweise, sie ist immer zu Verurteilen auch noch viele Jahre später. Wer sich als Spitzel verdingt ist in seiner Persönlichkeitsstruktur ein so schwacher Mensch und vom Charakter her so schlecht, es darf nicht toleriert werden denn es ist gefährlich für viele Menschen und muss immer moralisch verurteilt werden. Das ist mein Standpunkt zum Thema Denunziation.

Was nun die Anschuldigungen in der Gegenwart angeht im Sozialismus für den Geheimdienst gearbeitet zu haben ist es wiederum mit Vorsicht zu Genießen, zu viele wurden und werden beschuldigt weil sie aktuell unbequem sind und mit diesem Vorwurf leicht von der Bildfläche entfernt werden Können.

gruß fluuu
 
AW: Soll man/frau oder soll man/frau nicht ?

Was nun die Anschuldigungen in der Gegenwart angeht im Sozialismus für den Geheimdienst gearbeitet zu haben ist es wiederum mit Vorsicht zu Genießen,

weil das frühere Arbeiten für den westlichen Geheimdienst überhaupt nicht thematisiert wird

Wer sich als Spitzel verdingt,
ist in seiner Persönlichkeitsstruktur ein so schwacher Mensch und vom Charakter her so schlecht,

daß er das macht, was von ihm verlangt wird,
solange es dafür eine Belohnung gibt
 
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AW: Soll man/frau oder soll man/frau nicht ?

Leider fehlt mir die Zeit um auch noch persönlich einiges zu dieser Nachricht zu schreiben. Aber ich finde es wichtig - und übernehme also den Text den ich in 3sat eben gefunden habe - der Text stammt von dpa.

Literatur-Historiker entlastet Milan Kundera
Aktuelles vom Donnerstag, 16.10.2008

Im Fall Kundera gibt es womöglich eine neue Wendung: Der tschechische Literatur-Historiker Zdenek Pesat erklärte, nicht Milan Kundera, sondern Zdenek Dlask, damals Student der philosophischen Fakultät in Prag, habe den jungen tschechischen Piloten Miroslav Dvoracek an das Regime verraten.

Pesat selbst war als Student Mitglied des KP-Ausschusses an der Fakultät. Diese Aussage entlasten den weltbekannten tschechische Schriftsteller, der sich mit Spitzel-Vorwürfen konfrontiert sah. Kundera soll 1950 als Zuträger der kommunistischen Geheimpolizei einen Landsmann denunziert haben.

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Respekt" vom Montag wirft der Historiker Adam Hradlinek Kundera vor, einen 21-Jährigen verpfiffen zu haben, der daraufhin 14 Jahre lang Zwangsarbeit verrichten musste.
Das tschechische Institut zur Erforschung totalitärer Regimes veröffentlichte daraufhin ein Polizei-Protokoll über Kunderas Denunziantentätigkeit. Kundera wies die Vorwürfe kategorisch zurück.

Mit Material von dpa
 
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