Boah, jetzt habe ich voll was gelernt. 
Also, meine Meinung ist: Ein Snob ist mir lieber als ein Selbstgerechter, obwohl sie ja verwandt sind; Ein Selbstgerechter glaubt aber, die Wahrheit zu besitzen. Ein Snob weiß, dass er arrogant nur aus idiosynkratischen Motiven ist.
Ein Snob ist man immer, wenn man "idiosynkratisch" als Wort benutzt und so tut, als wär das ganz normal.
Ein wahrer Snob sagt nie, dass er ein Snob ist. Also kann beaubécir keiner sein, SORRY. Ein wahrer Snob ist wie ein Exzentriker, der nicht weiß, dass er ex centris ist, falls es diesen snobistischen Ausdruck gibt. Schon Sartre sagt: Snobs, das sind die anderen.
Im Amerikanischen gibt es den schönen Ausdruck schmock, der wahrtscheinlich aus dem jiddischen kommt und nichts mit snobs zu tun hat. Warum also erzähle ich das überhaupt?
Keinen Fernseher zu besitzen, ist in D nicht snobistisch, sondern irgendwas zwischen protestantisch und öko.
Grundsätzlich ist der Franzose viel snobistischer als der Deutsche, weil weder preußisches noch bayrisches, noch schwäbisches mit dem Snobistischen harmoniert. Vielleicht noch hanseatisches.
Der Franzose behauptet, dass er der einzige ist, der auf der Welt Wein machen kann - und das, obwohl die Absätze der franz. Rotweine wegbrechen, während der deutsche Riesling boomt. Doch der Franzose ist zu sehr Snob um daraus Konsequenzen zu ziehen. Der franzosösische Rotweinbrauer wird in seinem Rotweinsee snobistisch ersaufen, das kann ich euch prophezeihen.
Der Franzose ist auch Super-Snob bei seinen Tischsitten. Es muss abneds immer 4 Stunden dauern, alles andere ist indiskutabel. Besonders tief herab schaut er da auf den Amerikaner, bei dem im Restaurant, kaum hat man den letzten Bissen geschluckt, der Teller weggerissen wird und die Rechnung nach einem drohenden "anything else?" hingeknallt wird.
Ich sagte einst zu einem Franzosen: "Ja schön mit eurem Essstil, aber in fremden Ländern muss man sich den Sitten doch ein wenig anpassen..."
Seine Antwort:
"Nein."
