AW: Sinn des Lebens
Ja, WENN - das ist unklar. So gibt es entweder mich - als die Zelle - für den Organismus, den Organismus für mich, beides für einander oder alles für nix.
Wahrheit durch Gewissheit durch Überzeugung? Also doch wieder nur alles relativ?
Stell dir vor, sie wüssten es nicht - es geht nur um den einen, der sich selbstlos opfert. Sein Sinn wird bestimmt durch die Sinnhaftigkeit der Leben der anderen, nicht durch ihn, und er selbst hat nichts davon, schlimmer noch, er muss leiden.
Mir fällt gerade ein, dass ich gestern den Film "Die Insel" gesehen hab. Das hat mich zwar nicht bei diesen Überlegungen inspiriert (oder doch?) aber der Inhalt ist das perfekte Beispiel - nur dass die Klone die Unwissenden sind.
Gute Frage. Angenommen, es gibt diesen Sinn, den du anpeilst - einen dem die Ordnung aller Dinge unterliegt - dann müssten jene daraus resultierenden Dissonanzen Teil dieser Ordnung und somit sinnvoll sein.
Meiner Erfahrung nach werden vor allem jene Menschen zu solchen, die sich am Schmerz anderer erfreuen (bzw. verspüren den Drang dazu und/oder die Lust dabei), welche selbst in der Vergangenheit gleich oder ähnlich behandelt worden sind und/oder dabei eine Ersatzbefriedigung für unbefriedigte Bedürfnisse aller Art (der Zusammenhang ist dabei oft nicht (leicht) erkennbar) erfahren oder anstreben. Echte Sadisten sind vor allem eines: Egozentriker. Der (wahrscheinlich einzige) Sinn, den sie verspüren, ist das streben nach maximalem Wohlbefinden.
Sollte ich mit der Vermutung, bei ihrem Tun handle es sich um Ersatzhandlungen richtig liegen, so empfinden sie die "Belohnung" für ihre egoistische Geisteshaltung vielleicht als eine Art Ersatz-Sinn.
Man denke an diese von manchen - wenn auch nicht immer mit voller Ernsthaftigkeit - theoretisierten neumodischen Vorstellungen einer ansatzweise auf der christlichen Mythologie basierenden Hölle: Ein liebloser Ort der Verdammnis, voller Sünden, ohne wahre geistige Erfüllung, aber alles in allem ein Ort, an dem es sich für manch einen recht gut leben lässt.
Das kann als Modell für das angesprochene Sinnempfinden gesehen werden.