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AW: Sinn des Lebens




Das seh ich anders.


Wie du irgendwas empfindest oder bewertest muss überhaupt nichts mit seiner Sinnhaftigkeit zu tun haben. Wer sagt, dass es dir gut gehen soll? Es kann genausogut sein, dass alles, was uns betrifft, gar nicht darauf abzielt, uns zu nützen. Oder hast du schon einmal einen Tischhaxen gefragt, ob das für ihn eh ok ist, wenn er nicht auseinanderbricht, solange du isst? Der Sinn seines Daseins besteht darin, die Tischplatte zu halten. Ob das sinnvoll ist, hängt davon ab, ob du bei Tisch essen/schreiben/etc. sollst/willst/musst/etc. und was dieses ermöglicht etc.


du - essen - willst


A: Bequemlichkeit

 1) Es erfüllt einen Zweck, wenn du's bequem hast

  a) Dein Wohlbefinden ist von allgemeiner Relevanz

  b) Aus deinem Wohlbefinden heraus entstehen bestimmte weitere Vorgänge

  c) ?


B: Du willst eine gute Haltung

 1) Deine gute Haltung erfüllt einen Zweck

  a) Deine Haltung bestimmt, ob du bestimmte Handlungen vollziehen kannst

  b) Deine Haltung beeinflusst deine Sichtweise auf dich selbst

  c) Deine gute Haltung führt zu mehr Wohlbefinden deinerseits

   o Dein Wohlbefinden ist von allgemeiner Relevanz

   o ?


C: ?


du - schreiben - musst


etc...


Ein anderes Beispiel:

Wenn du auf Urlaub fährst, kann dir die Fahrt dorthin langweilig und unangenehm vorkommen. Aber sie macht einen Sinn, wenn sie dich an dein Urlaubsziel führt, solange der Urlaub einen Sinn macht, weil er sich auf dich positiv oder negativ auswirkt, sofern dein Empfinden aus welchen Gründen auch immer von welcher Relevanz auch immer ist, oder dein Urlaub dem Urlaubsland und den dortigen Tourismuseinrichtungen Einnahmen beschert, sollte dies einen Zweck erfüllen wie den Wohlstand der dortigen Bevölkerung, sofern diese von Relevanz ist, oder weil das erhaltene Kapital im regionalen oder staatlichen Bereich zu regionalen oder internationalen Veränderungen führt welche angenommen aus welchen Gründen auch immer von Bedeutung sind, etc. etc. etc.........

Und in der Mitte stehst du und sagst: "Der Urlaub is eigentlich eh klass. Jetz hob i mein Sinn g'funden," und bewirkst damit unwissentlich, dass ein Eichhörnchen überfahren wird, ein Bürgerkrieg ausbricht, ein 52-jähriger Albaner die Liebe seines Lebens trifft und/oder dein bester Freund sich einen Zehennagel einreißt.


Insofern würde es bei der Frage nach DEM Sinn ausschließlich um die schrittweise Rückwärtsbetrachtung rein kausaler Ereignisketten gehen, die spätestens am Ende wieder einmal in die Grenzen des Erkennbaren münden (...sollte ich mit meiner Vermutung richtig liegen und ihr "Bestehen" bzw. ihre Weitergabe durch mich nicht den Zweck erfüllen, Denkprozesse zu provozieren welche zu aus welchen Gründen auch immer relevanten Veränderungen des Denkens und Empfindens positiver und/oder negativer Natur anderer bestimmter oder unbestimmter Leser oder mir selbst führen sollten/werden und/oder die daraus entstehenden Folgen weitere aus welchen Gründen auch immer relevante Prozesse welcher Art auch immer hervorrufen).

Auch die Tatsache, dass die Frage nach einem/dem Sinn tendenziell als Reaktion auf negative Umstände und Erfahrungen hervortritt, widerspricht weder der Möglichkeit des Bestehens eines "Sinnes", noch der Sinnhaftigkeit der Frage danach.


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