'Sich überwinden' ist p. def. mit Anstrengung verbunden, und dass das in jedem Fall erfüllend wäre ist kein Naturgesetz.
Der übliche Sprachgebrauch ist 'Verantwortung tragen'; 'Verantwortung leben' eher ein Sonderfall. Wenn der Kommandeur
und der Politiker zu weit hergeholt sind - eine Zwölfjährige die schwanger wird trägt Verantwortung für ihr Kind; wenn sie
diese Verantwortung auch lebt, umso besser, aber das ist nicht notwendig der Fall, und man wird es ihr auch nicht in jedem
Fall nahebringen können. Ob es für sie erfüllend sein muss, lasse ich mal dahingestellt...
Wenn Du Verantwortung mit Macht gleichsetzt, hört sich das aber ganz anders an... 
Sicherlich kann ich entscheiden, ob ich sexuell devot oder dominant sein möchte - aber die tatsächliche Entscheidung hängt
wohl von beiden Partnern ab. Wenn die Partnerin etwa eine heftige Missbrauchserfahrung hat, sollte ich wohl meinen Wunsch
nach Dominanz besser zurückstellen - auch das gehört zur Verantwortung - da ist Macht über sich selbst sicherlich wichtig...
(Dazu wäre allerdings noch zu fragen - wenn das Ich (nach buddhistischer Auffassung) eine Illusion ist -
wer hat dann Macht über wen, wenn ich Macht über mich habe?
)