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Seit Mitternacht ist die EU um 10 Mitgliedsländer reicher

Walter

Administrator
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3. Oktober 2002
Beiträge
5.074
Die EU wird um 10 Mitgliedsländer bereichtert im wahrsten Sinne des Wortes.

Wenn man bedenkt, dass von den 10 Ländern 8 zum ehemaligen Ostblock gehören und es noch gar nicht so lange her ist, dass durch die Hauptstadt Prag meines Nachbarlands sowjetische Panzer rollten und die ersten Regungen von Freiheit unterdrückten, wird einem wohl klarer, dass dies ein Schritt in die richtige Richtung sein muss.

Natürlich ist die EU ein menschliche Gebilde und damit weit davon entfernt, perfekt zu sein. Das sollte Ansporn sein, es besser zu machen und nicht, pauschal alles zu verneinen was mit Europa zu tun hat. Wir alle wünschen uns ein vereintes, friedliches und wohlhabendes Europa das auch auf menschliche Werte und die Umwelt Rücksicht nimmt. Mögen die Skeptiker nicht recht behalten!

Ungarn
Polen
Tschechische Republik
Slowakische Republik
Slowenien
Lettland
Estland
Litauen
Malta
Zypern

Die EU umfasst damit jetzt 455 Millionen Bürger.
 
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In Europa wurden an allen möglichen Stellen Feiern abgehalten.
Der österreichische Kanzler Schüssel und der ungarische Regierungschef überschritten in einem smybolischen Akt gemeinsam die Grenze und öffneten das Tor, durch das vor 15 Jahren DDR-Bürger aus Ungarn nach Österreich geflüchtet waren.

An verschiedenen Grenzstellen wurden Frühstücke abgehalten (z.B.Znaim und Retz), Dreiländetreffen, viele Feste, ein Europalauf von Eisenstadt nach Ungarn, Konzerte, Feuerwerke. An der Grenze Slowenien/Italien/Österreich wird bei Görz der Grenzzaun symbolisch durch Rosensträucher ersetzt.

In Budapest wurde um Mitternacht eine riesige Sanduhr als Symbol einer neuen Zeitrechnung in Gang gesetzt. In Litauen wollten die Menschen mit Kerzen und Lampen das kleine Land zum hellsten Punkt Europas machen. Estland will ab Samstag eine Million Bäume pflanzen.

Warum ich euch das in geballter Form hier präsentiere? Die EU-Skeptiker werden auch hier im Forum bald zur Stelle sein, ihnen möchte ich aber ein klein wenig die Freude der vieler Menschen entgegen stellen. Ich bin selbst im Allgemeinen ein großer Skeptiker und verfolge viele Dinge in Europa kritisch, doch darf man wegen so mancher Fehlentwicklung das große Ganze nicht aus dem Auge verlieren und die großartige Idee, die ein vereintes Europa darstellt.
 
walter schrieb:
Wir alle wünschen uns ein vereintes, friedliches und wohlhabendes Europa
Ich hoffe, dass jeder an diesem Wohlstand partizipiert sein wird... Ich bin ja auch Europa-Fan, kann aber die Befürchtungen vor gewissen Fehlentwicklungen - die wir ja schon "im Kleinen" (Deutschland, Austria) haben - auf euröpäischer Ebene sehr gut nachvollziehen...
Aber als hoffnungsloser Optimist sehe ich den nächsten Jahren - zurzeit - mit europäischem Enthusiasmus entgegen - viva Europa! :)

Gysi
 
???????

Ich kann das nicht so ganz nachvollziehen. Die Bestrebungen mancher Länder, ihre Verbindung zu trennen, war real (Juguslawien zerfiel, die Tschechoslowakei hat sich geteilt, Schottland überlegt die Lossagung von England, ....) Und nun will man in einem noch größeren Verband zusammenrücken. Ob das gut gehen kann?

Die neuen Länder profitieren natürlich von der EU, darum haben sie sich so ins Zeug gelegt, die Ziele zu erreichen. Aber wird es die EU gesamt stärken? Jede Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Und davon gibt es genug.

Ich bin sicher nicht gegen eine Europäische Vereinigung, nur nicht in dieser Form. Uneingeschränkt herumreisen zu können wie in den USA, von West nach Ost, immer im gleichen Land, das wäre sicher ein Traum. Aber Amerika ist in vierhundert Jahren gemeinsam gewachsen und hatte ein gemeinsames Ziel vor Augen. Europa besteht aus einer Anzahl Länder, die sich in Jahrhunderten kulturell entgegengesetzt entwickelt haben und teilweise sehr unterschiedliche Mentalitäten haben. Diese Vielzahl an Völkern kann man nicht per Verordnungen z. B. über den Krümmungsradius der Gurke ( :rolleyes: ) zusammenführen. So ein Gefüge muss über Generationen wachsen und Einigkeitsgefühl erarbeiten.

Ich wünsche uns allen, dass es gut geht, bin aber skeptisch.

Konfuzi
 
ich geb dir hier vollkommen recht, konfuzi.
(und einer muss ja den schon erwarteten, kritischen anfang machen in dieser durchgehend-übereinstimmenden harmonie und euphorie*gg*)

nicht nur dass die voraussetzungen dafür fehlen, zusammenarbeiten zu können,
das 'gewaltsame' zusammenschließen völlig unterschiedlich motivierter länder mit unterschiedlichster geschichte und kultur hat meiner meinung nach letztendlich nur den zweck, internationalisten den weg zu ebnen, nach belieben ihre konzerne von einem ort zum anderen wandern zu lassen, je nachdem wer gerade die billigeren arbeitskräfte zu bieten hat.
da dies ein sozialistisches system ist auf der grundlage, dem mit mehr geld soviel wegzunehmen, dass die so beschenkten dann auch und immer noch zuwenig geld haben, um selbsständig erfolgreich überleben und wirtschaften zu können, wie danach auch die zwangserleichterten länder (deren 'reichtum' ohnehin nur auf krediten beruht).
von wegen freiem grenzübergang - den wirds nur dort geben, wo nichts zu holen ist - zb kleinhaugsdorf BLEIBT 'gesperrt' und überwacht mitsamt passkontrolle wie vorher - auf lange jahre hin!

allein schon die zwangseinführung des t€uro, der sämtliche leute verunsichern sollte (was sich an durchgehenden exorbitanten preissteigerungen und gestiegenen lebenskosten für alle bemerkbar gemacht hat) weist darauf hin, dass dies der europäische dollar sein soll, um aktienmärkte und brokergeschäfte zu beleben, deren 'arbeit' eigentlich daraus besteht, durch KEINE arbeit aus wenig geld mehr geld zu 'machen'.

der schöne grundgedanke des 'hauses europa' scheint nur vorwand gewesen zu sein, um uns noch leichter 'aussackeln' zu können und uns noch mehr eigenverantwortung und kontrolle wegnehmen zu 'dürfen'.
:maus:
 
Zuletzt bearbeitet:
groß, größer, zu groß?

Ich habe oft die Sorgen anderer Mitbekommen. Sie handelten meist über Arbeitsplatzsicherung, oder Transit,...

Aber meine Sorgen sind sicher auch nicht ganz unwichtig:
Wenn wir jetzt schon so wenig (oder gar nichts) in der EU mitzubestimmen haben, wie wird das jetzt mit 15 Ländern mehr gehen? Die wollen sicherlich auch mitreden, und sicherlich auch nur ihre Probleme behandeln. Es gibt ausserdem genug Firmen, die durch das eigene Wachstum in Konkurs gehen mussten. Größe muss nicht immer gleich Stärke sein. Im Gegenteil, es kann auch totale schwäche heißen, und eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied!
Meine Meinung ist, dass wir uns klein halten sollten, denn zuviele Köche verderben den Brei, oder wie andere sagen: Nur das rare Gut wird teuer verkauft!
 
Copkilla2005 schrieb:
Größe muss nicht immer gleich Stärke sein. Im Gegenteil, es kann auch totale schwäche heißen, und eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied!
Meine Meinung ist, dass wir uns klein halten sollten, denn zuviele Köche verderben den Brei, oder wie andere sagen: Nur das rare Gut wird teuer verkauft!

ich finde recht auffällig, dass du dich hier in das Reich der "vorgefertigten aphoristischen Behauptungen" begibst... Die Frage ist nur, ob sie in diesem Fall wirklich passend sind, da doch die EU - die sich auch als Völkergemeinschaft versteht - gerade auf eine *europäische* Einigung hinzielt... und wenn es darum geht, einen durch mehrere Kriege und Regieme strukturell stark zergliederten Kontinent zu "einigen", ist "weniger ist oft mehr" nicht eine vernünftige Einstellung zur Wahrung der "Übersicht" sondern schlicht ein fauler Kompromiss und die Abkehr von der "europäischen Idee" (sehr abgedroschen, entschuldige bitte)...

Ich bin zwar auch recht skeptisch, was die Nahe Zukunft (wirtschaftlich betrachtet) angeht, denke aber, dass unsere neuen Beitrittsländer strukturell stark unterschätzt werden. Außerdem hoffe ich, dass durch einen stärken europäischen Wettbewerb gerade auch in Deutschland der Grundstein zu einem attraktiverem Standort gelegt werden kann.

Was die Verfassung und Mitbestimmtung der europ. Bürger angeht, so besteht hier sicher nicht nur Handlung- sondern auch Reformbedarf: Das momentane Selbstverständniss der EU als "Staatenverbund" führt momentan bestenfalls zu Irritationen und schiebt die Frage einer tatsächlichen Legitimation auf die Lange Bank.

Bis dahin,

Daniel
 
Ich glaube nicht dass es hier nur um einigkeit und zusammenhalt geht. dafür braucht man nicht extra ein Schriftstück, neue Politiker und ne neue Fahne! Den Zusammenhalt gäbe es auch ohne EU, wenn man daran interessiert wär, oder? Muss man unbedingt heiraten, um sich zu lieben?
 
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Coeur Froid schrieb:
.....da doch die EU - die sich auch als Völkergemeinschaft versteht -

Also, dass hier so die Völker, die Menschen, in den Vordergrund gestellt werden, habe ich beim besten Willen noch nicht bemerkt.

Außerdem hoffe ich, dass durch einen stärken europäischen Wettbewerb gerade auch in Deutschland der Grundstein zu einem attraktiverem Standort gelegt werden kann.

Und wie bitte stellst du dir das konkret vor? Deutschland gehört zu den Ländern, in denen Arbeit am teuersten ist, daher die vielen Abwanderungen. Wie willst du die stoppen und den Trend umkehren?

Konfuzi
 
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