AW: Schwule
Diese Frage halte ich für nicht besonders schlau. Es sei denn, man wolle sich auf das Niveau gewisser texanischer Schulbehörden begeben, die sogar einen 4-jährigen unangemessener sexueller Handlungen beschuldigen. Die würden sicher auch einen Hund wegen unangemessenen Afterschnüffelns aus der Hundeschule schmeißen, aber sonst...?
Sollte man sich vielleicht auf Fragen konzentrieren, die im Rahmen bleiben, das gehört auch zu einer guten Diskussion. Zum Naturbegriff: Ein Begriff definiert sich darüber, gegen was er gesetzt wird. Beim Begriff Natur ist das z.B,. Natur/Mensch (im Sinne von Zivilsation/Umwelt) aber auch Natur/Kunst-Künstlichkeit. Diese Begriffe werden leider unscharf gebraucht und vermischt, gerade, wenn es polemisch wird. Schlimmer wird es nur noch, wenn Natur mit von Gott gegeben gleichgesetzt wird.
Man muss auch immer bedenken, dass man durch einschließen auch das Ausgeschlossene mit einschließt. Man kann behaupten, natürlich sei es zu überleben und sich fortzupflanzen. Aber zur Natur kann dann genauso gehören: Tod, Aussterben. Das kann man dann noch paradoxieren, indem man sagt: Es könne doch nicht natürlich sein, dass zur Natur auch Unnatürliches gehöre. Man sieht, mit "natürlich" setzt man nur eine Differenz und man kann leicht nachweisen, dass dies willkürlich geschieht.
Schmeißen wir doch also die ganze "Natur des Menschen" über Bord bei dieser Diskussion.
Längst ist erwiesen, dass es eine Gesellschaft aushält, wenn es auch gleichgeschlechtliche Liebe gibt. Dafür muss es vor allem Rollenmodelle auch für Schwule/Lesben geben und Akzeptanzmodelle bei den Anderen. Von beidem konnten wir hier schon lesen.
Das Hauptproblem bei der Gleichgeschlechtlichkeit scheint im Aufwachsen zu liegen, so nach dem Motto:
Schwul zu sein, ist nicht zu schwer,
schwul zu werden da schon mehr...
UNd dann gibt es Teilbereiche, wie im Fußball (laut spiegel-online), wo es immer noch krasse gesellschaftliche Schranken gibt.
Über Coming-Outs u.ä. habe ich, glaube ich, noch nie mit Schwulen geredet, dafür aber öfter mit Lesben. Ja, ich habe das hautnah
mitgekriegt, wie da Präferenzen schwanken und sich festigen. Hier gibt es alle Abstufungen, bei manchen flutscht es recht selbstverständlich, bei anderen ein Hin und Her und Verstecken. Mein Eindruck:
Bei Frauen dauert es im Schnitt länger, bis sie sich endgültig zum Lesbentum bekennnen, vielleicht auch wegen der geringeren Sexualisierung.