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Schweigen in China

JulianeCatarina

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Registriert
7. Juni 2009
Beiträge
6
„Sechs-Vier“

Über die 50 Tage des Rufes nach Freiheit in China lastet seit 20 Jahren noch immer offiziell ein eisiges Schweigen darüber.
In keinem Schulbuch und auch nicht in den Medien wird dieses Geschehen erwähnt, noch darf darüber straflos öffentlich diskutiert werden.
Auch wenn alle davon wissen, die Regierung will jegliche Erinnerung daran durch die Stummheit ihres Volkes zum Verschwinden bringen.
Doch das funktioniert ebenso wenig wie ein stählerner Mantel, der einen verunglückten Reaktor umklammert.
Der traumatische Inhalt strahlt fortwährend weiter, ohne Vergänglichkeit, mit der Ahnung einer Wiederkehr.
Wenn auch die Widerspenstigkeit der Jugend mit materiellen Zugeständnissen gedämpft wird, die Alten können die Jungen mit diesem Schreckgespenst nicht ewig töten.
Damals war die Statur der Göttin der Demokratie hoch genug, um einen langen Schatten über das Portrait von Mao zu werfen, wenn auch nur für drei Tage.
Der Schmerz über begrabenen Hoffnungen wuchert in die Seelen weiter, in den anklagenden Müttern, die ihre Kinder verloren haben.
In den Schwestern und Brüdern und auch in den jungen Soldaten, die befehlsgehorsam mit Waffengewalt gegen ihre gleichaltrigen Landsleute vorgingen.
Auszulöschen sind diese Bilder nicht, von den Tausenden, die zuversichtlich und friedlich ihre Zukunft selbst gestalten wollten.
Von der heranrückenden Armeeeinheiten, die diesen Protest gegen staatliche Willkür in ein Chaos verwandelten und es zu Ausschreitungen kam.
Von den Panzern, denen sich ein Einzelner todesmutig entgegenstellte, die jedoch nicht wichen und die Menschen überrollten.
Die vielen Toten und Verletzten, wie ein Schlachtfeld, die unfassbare Tragödie, die vor den abwartenden Augen der gesamten Welt geschah.
Der brennende Platz, der den himmlische Frieden besingt, aber auf dem der irdische Frieden aufs Grauenvollste missachtet wurde.
Alle Gedanken an dieses Massaker werden nie ein letztes Wort finden und die Sprache der Mutigen wird eines Tages die Flamme des Rechts entzünden.

Für Zhang Shijun
 
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AW: Schweigen in China

China hat eine kommunistische Staasverfassung. Die Forderung nach demokratischen Verhältnissen westlichen Musters war daher Staatsverrat und musste im Keime erstickt werden. Das ist eine natürliche Reaktion einer Staatsmacht. Die Bader-Meinhof-Band in Deutschland wurde ja auch nicht mit Glacee-Handschuhen behandelt.

Der grösste Teil der chinesischen Bevölkerung haust doch mehr oder weniger in Lehmlöchern ohne Fliesswasser und Toiletten. Einige Millionen verhungerten jedes Jahr, auch unter Mao.

Heute hat sich die Situation der Bevölkerung der Bevölkerung gewaltig verbessert. Es verhungert niemand mehr und die Landbevölkerung kann sogar auf eine kostenlose medizinische Grundversorgung zurückgreifen. Das sind Leistungen die man bewundern muss: 800 Millionen kostenlos "krankenversichern". Ob das eine westlich-orientierte Demokratie und die freie Marktwirtschaft geschafft hätten, bezweifle ich.

Ich selbst habe vor einigen Jahren, im Vertrauen darauf in einer Demokratie zu leben, die österreichische Fremdenpolizei beim damaligen Innenminister angezeigt. Der reagierte tatsächlich und liess meine Vorwürfe untersuchen. Die demokratischen Beamten reagierten auch: sie liessen mich zwar nicht erschiessen, steckten mich aber 1 Woche lang in Untersuchungshaft, die Steuerfahndung beschlagnahmt Geburtsurkunde und Staatsbürgerschaftsnachweis, überflüssig zu erwähnen, dass ich, obwohl in Wien geboren, österreichischer Staatsbürger und im Besitze eines Meldezettels nicht im österreichischen Wählerverzeichnis aufscheine.

Dar von Möbius verwendete Begriff "Demokratur" gefällt mir übrigens sehr gut. Ist es das, was chinesische Demokraten anstreben?
 
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