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AW: Schwarze (und andere) Löcher




Zeitungen wie KRONE, BILD und BLICK geht es sowieso nicht um die Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse und die Aufklärung der Leser. Je weniger gebildet der Leser bleibt, um so leichter glaubt er den Ergüssen dieser Boulevardpresse. Sensationshascherei, Panikmache etc. gehören zu den Standardmethoden, mit denen man sich eine Steigerung der Auflagen verspricht.




Dass Schwarze Löcher (SL) nicht nur Endstadien von Sternen mit grosser Anfangsmasse sind, sondern auch kurz nach dem "Urknall" entstanden sein können (sog. primordiale SL), weiss der interessierte Leser. Und uninteressierten Lesern sollte es ohnehin egal sein.




Altersbestimmungen (nicht Altersfestsetzungen) sind so seriös wie es der derzeitige Erkenntnisstand der Wissenschaft erlaubt. Gegenwärtig geht man von einem Alter des Weltalls von 13,5 Mrd. Jahren aus. Das Lebensalter von Schwarzen Löchern (SL) hängt von ihrer Masse ab. Sollten SL kurz nach dem Urknall entstanden sein, so könnten wir ihr Verdampfen und Explodieren heutzutage beobachten, wenn ihre Masse ca. 10^12 kg betrug (Das ist winzig im Vergleich zur Masse der Erde von ca. 10^24 kg).

 

Was nun an den Beiträgen der Boulevardpresse besonders perfide ist, das ist die Verunglimpfung von Wissenschaftlern als Nichts-Könner, weil nicht alles von vornherein perfekt funktioniert. Diese rüde Art hat offenbar bei Dir Spuren hinterlassen:




Dein Hinweis, dass "die Erbauer der Atombombe in Fort-Alamo [gemeint ist wahrscheinlich Los Alamos] überhaupt keine Ahnung hatten von der radioaktiven Strahlung die nach Zündung der Bombe frei wird" zeugt von eklatanter Unkenntnis der damaligen Arbeiten im Rahmen des "Manhattan-Projekts". Ich empfehle Dir, mal das Buch von Richard Rhodes "Die Atombombe" zu lesen! Dort kann man z. B. Folgendes lesen:


"Es war ein unheimliches Bild, zu sehen, wie sich dort einige unserer hervorragendsten Wissenschaftler Gesicht und Hände  mit Sonnencreme einrieben, im Stockdunkeln, 32 Kilometer von der Stelle entfernt, an der der Lichtblitz zu erwarten war."


Im Übrigen mussten die Atomforscher von Los Alamos noch ohne Computerprogramme ausgekommen, ganz einfach deshalb, weil es noch keine Computer gab. Trotzdem haben es die Forscher geschafft, nach der Entdeckung des Phänomens der Kernspaltung (Dezember 1938) zuerst Kernreaktoren (ab Dezember 1942) und danach (1945) die Atombombe zu bauen. Technische Schwierigkeiten gab es auch damals jede Menge, jedoch war das Projekt erfolgreich.




Nicht die Computerprogramme waren schuld, sondern eine Art Kurzschluss. Ist bei Dir noch nie eine Glühlampe durchgebrannt? Oder hast Du deshalb irgendwelchen Computerprogrammen die Schuld gegeben?




Wie das wissenschaftliche Ergebnis aussieht, das wissen derzeit auch die Wissenschaftler nicht. Was aber gesagt werden kann ist, dass die technischen Probleme am LHC keinerlei Anlass geben, sich um die Sicherheit der Anlage LHC Sorgen zu machen.


Gruss

Hartmut


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