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In der Tat kann man über den Aufschwung Chinas vieles sagen und viele Theorien und Meinungen entwickeln. Ich habe über einige Jahre in China gelebt und gearbeitet, als der Aufschwung noch nicht in vollem Gange war. dabei ist mir so einiges aufgefallen, was sich heute in seinen Folgen zeigt.


Die Chinesen sind ein sehr stolzes Volk, das auf eine lange Geschichte zurückblicken kann. Auch wenn die Menschen dort nach den Untaten der kulturellen Revolution und den Folgen der langen Vorherrschaft der kommunistischen Partei natürlich geprägt sind, so ist doch festzustellen, daß Chinesen ein sehr mobiles, flexibles und vor allem ein Volk voller Tatendrang sind. Und das nicht nur in China selbst.


Hong Kong, Taiwan und der Rest von Asien leben maßgeblich von der Dynamik der Chinesen und damit ist nicht die Regierung gemeint. In den Philippinen, in Malaysia oder auch in Thailand sind Chinesen an der Front der wirtschaftlichen Entwicklung. In Thailand zB sind die Banken, die Versicherungen, der Goldhandel und ein Großteil des Handels fest in ethnisch chinesischer Hand. Dieser chinesiche Erfolg wird durch die Dynamik der Übersee-Chinesen weltweit ergänzt.


Was der VR China zum Aufschwung verholfen hat ist nur, daß man dieses vorhandene Potential freigelegt hatte und den Menschen die Möglichkeit gab, das zu tun, was ihnen am Herzen liegt: reich zu werden. Und diese immanente Eigenschaft macht China auch zum ernsthaften Wettbewerber in der Weltwirtschaft.


Es ist nicht die Anwendung von genetisch-veränderten Pflanzen, die den Anbau einfacher machen, auch nicht die Verwendung anderer Technologie oder von PCs, sondern der Wille des Individuums etwas aus seinem Leben zu machen ungeachtet der Rahmenbedingungen. Dieser Drang führt zur sozialen und wirtschaftlichen Evolution.


Und genau dies scheint in Afrika und manch anderem Land der dritten Welt einfach nicht vorhanden zu sein. Die Chinesen in Hong Kong haben ihre Kinder nach London zur Ausbildung geschickt, damit man dann zuhause in Hong Kong mit den Briten konkurrieren konnte. Wissen war der wichtigste Antrieb und das tun nun auch die Chinesen auf dem Festland so.


Man kann Entwicklungshilfe geben soviel man will. Wenn der "zu Entwickelnde" ganz einfach nicht will, dann geht auch nichts voran und die Hilfe muß immer wieder kommen. Es ist ein grundsätzlich soziales und kulturelles Problem. Und das wird mit den Hilfen nur schlechter. Warum soll ich so hart arbeiten, wenn es irgendwie auch anders geht?


Afrika ist nicht verdammt zur Armut.

Auch die Kolonialzeit kann kein Argument sein, denn auch China hat harte Zeiten hinter sich, auch Europa oder Japan waren bis zum Boden zerstört und auch andere Länder hatten nicht den goldenen Löffel gehabt.


Hilfe muß helfen und was gebraucht wird ist ein Ausblick, die Beteiligung der Menschen Afrikas und die Freude der Menschen am Aufbau des eigenen Landes. Dazu müssen zuerst einmal all die Diktatoren weg und Freiheit muß blühen. Dann muß Ausbildung her und dann muß motiviert werden.


Schuldenerlaß ist einfach der falsche Weg.


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