AW: Scheinen und Sein
lieber muzmuz,
ich stimme all deinen argumenten zu.
dennoch kann ich keinen widerspruch zu meinen aussagen finden.
wenn ich sage, dass ich von MIR weit mehr als nur den "schein" wahrnehme, schließt das natürlich nicht aus, dass andere menschen sich mit ihrem (eingebildeten) selbstbild herumquälen und sich dabei schwer tun.
..und auch nicht, dass so manche anregung aus dem "außen" zu weitreichenden inneren erkenntnissen beiträgt.
auch mag es wohl dem menschen nicht wirklich gelingen, ohne "selbstbild" oder anderen "vorstellungen" auszukommen.
dennoch gehe ich bei MIR nicht von einem "selbstbild" allein aus - das mMn ja auch häufig mehr "schein" als sein ist.
natürlich reflektiere ich meine handlungen - und auch die reaktionen aus meiner umwelt. doch dies sind nicht meine einzigen quellen, aus denen ich lebe. und das weiß ich.
mein leben ist einfach mehr als die reaktionen im außen allein - und da ich das weiß, gebe ich dem "außen" (=schein) nicht mehr diesen großen stellenwert, wie er anderen manchmal erscheint. (wiewohl ich ihn nicht leugne oder abstreite.)
und daher (um zum ausgangspunkt meiner wortmeldung zurückzukehren) erscheint mir die ursprüngliche fragestellung von zeili (was ich wichtiger: sein oder schein, schein oder sein, beides in der waage?) als unwichtig.
wenn du mich fragst, was es außer dem "selbstbild" und der selbstreflexion noch ist, dann nenne ich das wohl: "das erkennen und annehmen dessen, was ist."
nicht mehr und nicht weniger.
oder meinst du, dass dies nur über bilder (=schein) möglich ist?
ich meine NEIN. denn nicht alles, was wir wahrnehmen läuft über die intellektuelle schiene des "erkennens" und "verstehens", was für mich mit den "bildern" zu tun hätte.
schönen abend noch
kathi