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AW: Scharia und die Folgen


Ich glaube nicht, dass man die Scharia für all die schrecklichen Kriege in Afghanistan,  Irak und was sonst noch an schrecklichen Ungerechtigkeiten geschah und noch immer passiert, verantwortlich machen kann.


Natürlich wäre es sehr bequem, das zu tun, doch es käme der Wahrheit auch nicht näher, im Gegenteil, man würde sich davon noch weiter von ihr entfernen. Die Scharia als moslemische Gesetzgebung, wo der Tschihad ein Teil davon ist, wird von den Moslems selbst nicht  missverstanden. Beim Tschihad geht es um einen Verteidigungskrieg. Die Frage ist, was vereidigt werden soll oder muss. So darf sich z.B. ein Moslem kein Land stehlen lassen, auch keinen anderen Besitz. Einem ähnlichen Gesetz unterstehen auch die Juden. Land herzuschenken ist bei Todesstrafe verboten. Hier sehe ich eine der Ursachen des ewigen Krieges im Nahen Osten. Beide Parteien glauben, dass sie um ihr Land kämpfen müssen. Natürlich entwickelt jede längere kriegerische Auseinandersetzung eine Eigendynamik und es ist dann leicht dem anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben.


Auch in Afghanistan und im Irak dürfen und wollen sich  die Moslems die Demokratie nicht zwangsweise verordnen lassen.

Sie haben eben ihre eigenen Gesetze, nach welchen sie leben wollen, wobei man die Sunniten als die richtigen Moslems (ca. 80 % weltweit) und die Schiiten (ca. 10 %) und den Rest als moslemische Sekten bezeichnen könnte.


Der Westen, vor allem aber die USA, verurteilen die moslemische Gesetzgebung als besonders grausam.

Und was macht die USA mit ihren „demokratischen“ Gesetzen? Sind sie in ihrer Gier nach Energiequellen besser, indem sie ihr scheinheilig das Mäntelchen der Demokratie umhängen und auf diese Art in arabischen Ländern Einfluss gewinnen wollen? Ihre Foltermethoden sind noch grausamer als die der Scharia, die normalerweise in gesetzlichen Bahnen abläuft und auch nicht so ohne weiteres grausame Methoden anwenden darf. Wenn man die Mosleme jedoch angreift – versucht sich in ihrem Land breit zu machen und sich ihrer Güter zu bemächtigen, was als Angriff zu werten  ist – erinnern sie sich des Tschihad als Verteidigungskrieg. Dann dürfen und müssen sie eben Kriegshandlungen setzen. Und dann würden die Diebe sagen: „Schaut her wie grausam diese Moslems sind!“


Warum lässt man die Moslems nicht nach ihrer eigenen Art selig werden? Auch sie brauchen die Zeit der Reife und wir hätten dadurch auch weniger moslemische Flüchtlinge, von Hasspredigern ganz zu schweigen.


Die  Mosleme müssen zurzeit von vielen Seiten unzählige Ungerechtigkeiten erdulden. Wir sollten sie nicht noch zusätzlich durch Beleidigungen, welcher Art auch immer, provozieren. Wollen wir wirklich Öl ins Feuer gießen?


Diesmal möchte ich mit den Worten von einer Userin, mit deren Meinung ich nicht immer konform gehe, schließen:



Ich spreche hier nicht pro Islam oder pro einer anderen Glaubensrichtung, auch wenn es mir sehr daran liegt, dass diese in ihren Werten respektiert werden. Mir geht es darum aufzuzeigen, dass derjenige der sich der Folter bedient, kein Recht hat sich als Demokrat zu bezeichnen - und schon gar nicht uns zu erklären hat, er tue es um Menschenrechte zu verteidigen.


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