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Morddrohung gegen Philosophielehrer


Soeben entnehme ich der heutigen FAZ, daß der französische Philosophielehrer eines Gymnasium in einem Vorort von Toulouse, Robert Redecker, "unter dem Bann von Mordrohungen islamischer Extremisten" mehrmals in der Woche sein Versteck wechseln muß. Er hatte nach den Papstäußerungen zum Islam in der Zeitung "Le Figaro" einen Artikel "Wie soll die freie Welt auf islamistische Einschüchterungen reagieren?" geschrieben. Der Sender Al Dschazira berichtete darüber und veröffentlichte Photo Redeckers, genaue Wegbeschreibung zum Wohnhaus sowie Angaben über Arbeitsplatz, Ehefrau und die drei Kinder. Das genügte: Redecker erhielt noch am selben Tag per Email über 200 Morddrohungen. Er und seine Familie wurden danach auf Weisung des frz. Innenministers unter Polizeischutz gestellt.

So weit sind wir also schon! Es wird lebensgefährlich, sich islamkritisch zu äußern. - Vor diesem Faktum mag ich das Geschwätz vom "Dialog der Kulturen und Religionen" fast nicht mehr hören. Mit Mördern, die töten wollen, egal welches Motiv sie auch immer anführen, kann man nicht in Augenhöhe freundliche Unterhaltungen mehr pflegen, sie kann man nur noch bekämpfen.

Ein Dialog kann nur dann einen Sinn haben, wenn ein Minimalkonsens - gewissermaßen das Minimum Minimorum - eindeutige Gesprächsgrundlage ist: Was und wie auch immer der einzelne etwas sagt, es gibt kein einziges Recht,  ihn deswegen zu bedrohen.


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