AW: Scharia und die Folgen
Sollte hier ganz einfach nur ein Dissens im Sprachverständnis vorliegen?
Unter "persönlichen Animositäten" verstehe ich - und ich denke, dies ist richtig ohne erst Wikipedia zu befragen - emotionale Abneigungen gegen die Person. Nicht also gegen seine Argumentation, das wäre ja völlig in Ordnung. Ein Argument kann goldrichtig sein, auch wenn ich den Argumentierer nicht ausstehen kann, umgekehrt gilt natürlich auch, ein Mensch, den ich liebe kann nach m.E. dennoch hahnebüchenen Unsinn verkünden. So lange ich im Forum bin, war es immer mein Bestreben und wird es bleiben, Beides von einander zu trennen. In einer Sachdiskussion zählt - oder sollte nur zählen - die Kraft, die Stärke des Arguments - nicht aber ob der Diskutant Mann oder Frau, jung oder alt, Fachfrau oder Nichtfachmann ist.
Es bleibt selbstverständlich Dir wie jedermann selbst überlasse, sich an meine Bitte zu halten oder nicht; ich kann nur versuchen zu überzeugen, daß es dem Umgangston im Forum nur dienlich sein würde, wenn diese Bitte zur Spielregel werden könnte.
Ich will Dir ein sehr konkretes Beispiel nennen, wie ich das meine: Claus ist - und er hat das viele Male gesagt, so daß ich es hier wiederholen kann - Befürworter der Todesstrafe. Ich bin seit Jahrzehnten ein entschiedener Gegner, mir für mich ist die Vorstellung, der Staat wird zum Henker, eine Horrorvision und ich halte alle Pro-Argumente von Claus für widerlegbar falsch. Aber das hindert mich nicht im geringsten, ansonsten mit Claus einen freundlichen Umgang zu pflegen; ganz abgesehen davon, daß ich ihm oftmals zustimmen kann.
(Dios mio, was habe ich jetzt angerichtet. Nun wird hier doch hoffentlich keine Diskussion über die Todesstrafe beginnen.)
Gruß - Ziesemann