AW: Scharia und die Folgen
Kleine, wirklich nicht polemisch gedachte Zwischenfrage: sind es ausschließlich die Normen des Islams denen man sich hierzulande beugt?
Eine fundamentalistische Schule bestimmt über ihren Lehrplan
In Bayern wurde eine neue Privatschule eröffnet die über ihren Lehrplan selber bestimmen kann.
Als erstes hat die Leitung der Schule, gemeinsam mit den Eltern beschlossen, dass kein Sexualunterricht stattfindet – und von großer Bedeutung: die Evolutionslehre wird nicht den Kindern vermittelt und ist auch in keinen der Schulbücher nachzulesen. Zwar wurde der Lehrplan letztendlich vom bayerischen Kultusministerium abgesegnet – man fragt sich aber wieso dieses so etwas mittragt.
Die Begründung der Elternschaft als sie dieses Projekt angestrebt hat: in deutschen Klassenzimmern sehen sie Sitte und Anstand verlottern. Es ist wirklich keine Überspitzung meinerseits und auch kein Witz: der Sexualkunde-Unterricht ist überhaupt verpönt und man findet es fürchterlich, dass Mädchen und Jungen zusammen das Glauben an den Storch genommen wird.
Wo bleibt dabei das Recht auf Bildung ohne dass das Vermittelte in erster Linie ideologisch bestimmt wird? Die Frage müsste man tatsächlich an das bayerische Kultusministerium richten – nicht zuletzt weil auf dieser Weise jede Voraussetzung für einen gleichwertigen Bildungsstand der Kinder auf der Strecke bleibt.
Müssen Kinder nicht gegen fundamentalistische Ideologien wenigstens in den Schulen geschützt werden? Darf ein Staat regelrecht das Öffnen von Türen und Tore den Fundamentalismus absegnen?
Ach so, ich habe vergessen es am Anfang zu erwähnen: diese Schule wurde auf Bestreben der christlich-fundamentalistischen Glaubensgemeinschaft „Zwölf Stämme“ zugelassen. Modell für den Unterrichtsplan waren unter anderen die Kreationisten (USA).
Das Thema sollte vielleicht doch nicht ausschließlich auf den Islamismus eingeschränkt werden, sondern auch andere fundamentalistische Tendenzen berücksichtigen - wäre mein Vorschlag.
Gruß in die Runde
Miriam