AW: Scharia und die Folgen
Fortsetzung
Zurück zum Thema: die Reaktion der Niederländer gegenüber Ayaan Hirsi Ali mutet seltsam an: als diese kritisch einmal anmerkte:
"Ich kritisiere diesen Irrglauben, dass sie uns verschonen werden, wenn wir die radikalen Muslime nur gewähren lassen. Das ist eine westeuropäische Nachkriegskrankheit. Eine chronische dazu, denn genau das hat zu den früheren Kriegen geführt...."
..da erweisen sich die Niederländer gegen diese „europäische Krankheit“ nicht gefeit. Sie zeigen wenig Begeisterung angesichts dieser Äußerungen. Im Parlament versucht man später sogar die Ausweisung der unbequemen Autorin zu bewirken.
Einer der sich völlig mit ihr solidarisch erwies und sie sehr unterstützte, ist der Schriftsteller Leon de Winter. Als sie sich wegen zahlreicher Morddrohungen verstecken musste, bot ihr de Winter Zuflucht an.
Ihr Leben in einer sehr eingeschränkten Freiheit begann in Oktober 2002. Sie hatte den Propheten Mohammed als Tyrannen bezeichnet. Und fragte sich dabei:
„Was soll ich denn anderes tun und worüber soll ich sonst schreiben? Über die Landwirtschaft? Was bleibt dann noch?"
Warum sie so wenig angenommen wird, fasst vielleicht die Autorin am besten zusammen:
"Eine schwarze Frau, die die Existenz des Propheten leugnet. Die Existenz Gottes leugnet. Das wäre auch zu Jesus' Zeiten unmöglich gewesen. Es wäre im Mittelalter unmöglich gewesen. Damals wurden Hexen auf dem Scheiterhaufen verbrannt."
Ohne nun kritisch das Werk dieser mutigen Frau unter die Lupe zu nehmen – dafür kenne ich es nicht zur Genüge: ich finde diejenigen die sie nun ausgezeichnet haben mutig und auch ihnen gebührt meine Anerkennung.
Die Sorge von Ayaan Hirsi Ali gilt auch ihrem Ursprungsland, Somalia. Denn dieses erfährt, laut der Autorin, eine vergleichbare Entwicklung wie Afghanistan unter den Taliban.
Auch deswegen warnt sie vor der Gefahr die totalitären Formen des Islam einfach hinzunehmen. Man sollte diese Erscheinungsformen sehr ernst nehmen – letztendlich bestünde in Europa schon eine wichtige Erfahrung: man hatte in in vielen Ländern am Anfang auch Hitler nicht ernst genommen.
Am Ende doch ein Satz über ihre persönliche Erfahrung:
"Ich habe gehofft, ich selbst sein zu können und dennoch Teil meines Clans.
Das habe ich nicht erreicht."
Gruß von Miriam