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Sartre's Freiheit als Moral

AlexKe

New Member
Registriert
11. Juni 2010
Beiträge
2
Hallo zusammen

Ich befasse mich momentan gerade mit Sartre's "Der Existentialismus ist ein Humanismus". Dabei bin ich auf folgende Problematik gestossen, wäre sehr dankbar für Hilfe von einem Sartre-Verständigen!

"Wenn ich erkläre, dass die Freiheit unter jedem konkreten Umstand kein anderes Ziel haben kann, als sich selbst zu wollen, und wenn der Mensch anerkannt hat, dass er (...) Werte setzt, kann er nur noch eins wollen: Die Freiheit als Grundlage aller seiner Werte."

1)Das die Freiheit dieses Ziel hat, mag ja sein, wieso muss der Mensch aber deswegen die Freiheit grad als Grundlage seiner Werte WOLLEN? Das scheint mir wie wenn ich sage: Die Religion setzt den Glauben voraus, darum muss der Glaube die Grundlage alles menschlichen Handelns sein...

2)Die Freiheit scheint plötzlich als ein Grundziel und -Wert des Menschen angesehen zu werden, die praktisch in seinem Wesen liegen "der Mensch will Freiheit". Wiederspricht dies nicht krass Sartres Auffassung, dass der Mensch kein Wesen, also keine Essenz hat, im Vornherein hat, sondern sich selbst entwirft?


Zusatzfrage: Als Beispiel nimmt Sartre Die Mühle am Floss und Kartause von Parma und sagt "ich behaupte (...) in beiden Fällen wurde die Freiheit angestrebt" Wie kommt er darauf? Es geht doch heir um verscheidene Moralvorstellungen, aber doch nicht um Freiheit!

Danke viel Mals
 
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AW: Sartre's Freiheit als Moral

Der Existentialis-mus ist ein Humanis-mus ...:lachen::lachen::lachen: "Gott-sei-Dank!" :lachen:, dass SARTRE schon seit ein paar Tagen tot ist ...:clown2:
 
AW: Sartre's Freiheit als Moral

Thomas Mann sagt folgendes:
"Die Freiheit existiert, und auch der Wille existiert, aber die Willensfreiheit existiert nicht, denn ein Wille, der sich auf seine Freiheit richtet, stößt ins Leere."
 
AW: Sartre's Freiheit als Moral

Die Freiheit scheint plötzlich als ein Grundziel und -Wert des Menschen angesehen zu werden, die praktisch in seinem Wesen liegen "der Mensch will Freiheit". Wiederspricht dies nicht krass Sartres Auffassung, dass der Mensch kein Wesen, also keine Essenz hat, im Vornherein hat, sondern sich selbst entwirft?

Ich sehe da keinen Widerspruch. Den für die Existenz grundlegenden Freiheitsbegriff bei Sartre muss man ja gepaart sehen mit dem Begriff der Verantwortung; der Mensch muss sich im Grunde bei jedem existentiellen Schritt entscheiden, eine Wahl treffen, die eine Folge hat bzw. haben kann. Ich denke, das meint er mit der Redefigur, dass sich der Mensch selbst entwirft.

Im Hauptwerk "Das Sein und das Nichts" spielen noch zwei Varianten des Freiheitsbegriffes eine Rolle - frei von... und frei für... In dieser Spannung entwirft der Mensch seinen Lebensplan.
 
AW: Sartre's Freiheit als Moral

Hallo zusammen


"Wenn ich erkläre, dass die Freiheit unter jedem konkreten Umstand kein anderes Ziel haben kann, als sich selbst zu wollen, und wenn der Mensch anerkannt hat, dass er (...) Werte setzt, kann er nur noch eins wollen: Die Freiheit als Grundlage aller seiner Werte."

1)Das die Freiheit dieses Ziel hat, mag ja sein, wieso muss der Mensch aber deswegen die Freiheit grad als Grundlage seiner Werte WOLLEN? Das scheint mir wie wenn ich sage: Die Religion setzt den Glauben voraus, darum muss der Glaube die Grundlage alles menschlichen Handelns sein...

2)Die Freiheit scheint plötzlich als ein Grundziel und -Wert des Menschen angesehen zu werden, die praktisch in seinem Wesen liegen "der Mensch will Freiheit". Wiederspricht dies nicht krass Sartres Auffassung, dass der Mensch kein Wesen, also keine Essenz hat, im Vornherein hat, sondern sich selbst entwirft?

Danke viel Mals

Zu 1)Dieser Satz müßte dann m.E. so formuliert werden:Die Religion setzt den Glauben voraus, darum ist der Glaube die Grundlage allen menschlichen Glaubens.

Zu 2) Sartre sagt: Der Mensch ist zur Freiheit verurteilt, das FREI-SEIN ist sein Wesen. WEIL er frei ist, ist ihm die Möglichkeit gegeben seine Freiheit zu gestalten. Somit ist die Freiheit nicht das Ziel, sondern Voraussetzung für das Handeln in Freiheit.

So zumindest verstehe ich Sarte . :confused:
 
AW: Sartre's Freiheit als Moral

Sartre sagt wörtlich, dass die einzige moralische Grundlage zum Bewerten einer Handlung, sei, dass man sich Frage, ob sie die Freiheit zum Ziel habe. Wenn das Frei sein, das Wesen des Menschen ist, kann er doch a priori nur frei handeln, also stellt sich die Frage gar nicht. Zudem: Wäre das nicht derWiderspruch?
Das Wesen des Menschen ist, frei zu sein, also ist seine Essenz (=Freiheit), vor seiner Existenz...
 
AW: Sartre's Freiheit als Moral

Sartre sagt wörtlich, dass die einzige moralische Grundlage zum Bewerten einer Handlung, sei, dass man sich Frage, ob sie die Freiheit zum Ziel habe. Wenn das Frei sein, das Wesen des Menschen ist, kann er doch a priori nur frei handeln, also stellt sich die Frage gar nicht. Zudem: Wäre das nicht derWiderspruch?
Das Wesen des Menschen ist, frei zu sein, also ist seine Essenz (=Freiheit), vor seiner Existenz...
Ich meine das Handeln in Freiheit, das WIE des Gestaltens in Freiheit. Aber wie gesagt:Meine Auslegung.
Zum Widerspruch. Dazu gibt es mit Sicherheit viele dicke Bücher. Ich war und bin nicht verbissen genug, mich dadurch zu wühlen.
 
AW: Sartre's Freiheit als Moral

Hallo zusammen

Ich befasse mich momentan gerade mit Sartre's "Der Existentialismus ist ein Humanismus". Dabei bin ich auf folgende Problematik gestossen, wäre sehr dankbar für Hilfe von einem Sartre-Verständigen!


Hallo Alex! :)


Der einzige wirkliche Sartre-Verständige war Sartre selbst, aber den kann man nicht mehr fragen.
Der Leser kann immer nur sagen, was er selber rausliest, was er versteht und wie er es deutet! Du kriegst also immer subjektive Antworten, die im Grunde mehr über den Antwortenden aussagen als über Sartre selbst!



"Wenn ich erkläre, dass die Freiheit unter jedem konkreten Umstand kein anderes Ziel haben kann, als sich selbst zu wollen, und wenn der Mensch anerkannt hat, dass er (...) Werte setzt, kann er nur noch eins wollen: Die Freiheit als Grundlage aller seiner Werte."


Ich lese dann auch mal was raus! :D
Also, Freiheit ist ein abstrakter Begriff, aber kein selbständiges Wesen, deshalb KANN Freiheit gar nichts wollen.
Für mich sieht es so aus, dass Sartre selbst Freiheit angestrebt hat - was aber natürlich nicht für alle Menschen gelten muss!


1)Das die Freiheit dieses Ziel hat, mag ja sein, wieso muss der Mensch aber deswegen die Freiheit grad als Grundlage seiner Werte WOLLEN? Das scheint mir wie wenn ich sage: Die Religion setzt den Glauben voraus, darum muss der Glaube die Grundlage alles menschlichen Handelns sein...


Der Mensch muss gar nichts wollen! Eigentlich braucht er nicht mal eine moralische Grundlage - was immer das auch sein soll! :confused:


2)Die Freiheit scheint plötzlich als ein Grundziel und -Wert des Menschen angesehen zu werden, die praktisch in seinem Wesen liegen "der Mensch will Freiheit". Wiederspricht dies nicht krass Sartres Auffassung, dass der Mensch kein Wesen, also keine Essenz hat, im Vornherein hat, sondern sich selbst entwirft?


Der Mensch ist ein Wesen voller Widersprüche - wieso sollte Sartre davon ausgenommen gewesen sein?


LG

EarlyBird :)
 
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AW: Sartre's Freiheit als Moral

.....


Der einzige wirkliche Sartre-Verständige war Sartre selbst, aber den kann man nicht mehr fragen.
....

Das spricht für SARTRE, der wenigstens im Unterschied zum sau-summen Ex-Bundeskanzler und Ketten-Raucher H. Schmidt Andreas BAADER in Stammheim besucht hatte...
moebius
 
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