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AW: Sarrazin Doktrin - eine Rezension


Hallo Timirjasevez.




Deutschland.

Über die Zugehörigkeit zu den Konfessionen hinaus, ist ja nun wahrlich nicht jeder, der noch in der Kirche ist, ein gläubiger Christ, dessen Alltag durch seine Religion geprägt ist.





Naja, ich bin nun ehrlich gesagt auch kein HOH Fan, aber mal die eine oder andere Aussage von jemandem als sinnvoll zu erachten, ohne gleich in dessen Fanclub einzutreten, ist ja eigentlich etwas, was zu einer ergebnisoffenen Diskussion dazugehört.

Aber damit wollte ich auch keine Kapitalismus Diskussion eröffnen.





Klar, da sollte man einander die Hände reichen und versuchen ein Modell zu entwickeln, mit dem beide Leben können. Ich bin auch nach wie vor der Auffassung, dass sollte den Moslems weitgehend selbst überlassen bleiben, nur sind die Probleme der „lasst sie mal machen, mishct euch gar nicht ein, wagt auch keine übergriffigen Kommentare“ Einstellung aus meiner Sicht nicht mehr zu leugnen, denn sie haben uns in jenes Kuddelmuddel gebracht, was wir heute vorfinden. Fundamentale Aussagen wie die, dass die Moslems ohnehin nie eine Aufklärung hinkriegen sind meines Erachtens dabei so wenig hilfreich, wie die, dass die Deutschen halt im Kern ihres Wesens immer Rassisten sind.

Die pragmatische Frage ist, wo wir alle gmeinsam in Deutschland und Europa hinwollen und diese Frage muss schnell beantwortet werden, denn die demographischen Kräfteverhältnisse verschieben sich in der Tat, das ist nun keine Erfindung von Sarrazin.

Man muss da nicht panisch werden, aber wenn man mal benennt, wo die Grenzen der Zugeständnisse liegen, hat man überhaupt erst eine Basis, von der aus man diskutieren kann.




Falsch ist das sicher nicht, die Frage ist nur, was sind die sozialen Wurzeln.

Die Antwort: Armut, scheint da etwas vorschnell zu sein. Es sind nicht die Ärmsten der Armen, die den Terror verbreiten, es sind die halbwegs Wohlgenährten, mit Schulausbildung (weltweit gesehen).

Demokratie ist nicht das Aufstellen von Wahlurnen in Kombination mit dem Bauen von Brunnen und der Verteilung von Medikamenten, sondern Demokratie ist eine soziale Praxis, die Mitspieler braucht, die das Spiel zum einen verstehen und sich zum anderen an die Spielregeln halten, weil sie sie gut finden. Also frei wählen und dann bei privaten Konflikten doch wieder den Clan einberufen, das geht nicht.


Prof. Pfeiffers Studien kommen ja ungefähr zu der Aussage:

Die allgemeine Auffassung, dass Religiosität ein Problem ist, das Gewalt fördert ist so nicht haltbar. Für Deutschland hat er herausgefunden, dass es sich dabei um eine Bildungsproblem handelt. Die tendenziell gebildeten Moslems, wenden sich stärker als der Durchschnitt von der Religion ab, während die eher Ungebildeten religiös sind. Bei den Deutschen so ist, dass die eher Ungebildeten atheistisch sind, während die religiös aktiven eher zu den Gebildeten und überdurchschnittlich Verdienenden gehören.

Daraus will Pfeiffer ableiten, nicht der Islam sei das Problem (obwohl es auch statistisch auf den ersten Blick so aussieht), sondern die mangelnde Bildung, häusliche Gewalt, stundenlanges Hocken vor dem PC mit entsprechenden gewaltverherrlichenden Inhalten, straffes Patriarchat seien die Ursachen.

Das mag ich schon glauben, aber Pfeiffer unterschlägt dabei m.E. ob und inwiefern es eine erneute Rückkopplung der religiösen Kultur des normalen Islam gibt, die diese Einstellungen eventuell begünstigen.

Die diversen Sonderregelungen und Rücksichtnahmen begünstigen ja eventuell einen Besonderheitsstatus, statt ihn abzubauen.





Nicht wahr?


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