AW: Sarrazin Doktrin - eine Rezension
Hallo Pirroge,
ich muss zugeben, das Zitat nicht verstanden zu haben. Welches soll der weitgehend atheistische Staat sein?
Persönlich ziehe ich die Grenze dort, wo ein Person oder eine Institution mich moralisch-ethisch belehren will, die dafür zwar möglicherweise einen Anlass, aber keinerlei aus sich selbst heraus resultierende Berechtigung hat.
HOH hatte hier und schon zuvor für derartige Belehrungen, öffentlich vorgetragen, sich selbst berufen gefühlt oder auffordern lassen. Aber das gilt nicht nur für ihn und nicht nur für den konkreten Zusammenhang.
Deine Beispiele haben das nicht getan oder tun es nicht.
Hatte ich das gesagt? Offenbar habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich negiere ja beileibe nicht die christlichen Wurzeln, die die europäische Aufklärung natürlich hatte. Ja, ich negiere auch nicht, dass für viele meiner Zeitgenossen der Glaube an Gott oder Jawhe Handlungsmotive liefert.
Wir sollten aber m. E. nicht so tun, als verschafften uns unsere Demokratieauffassungen, unser Bürger- und Menschenverständnis, unser Bild von der Rolle der Frau, unsere Absage an Folter, Ehrenmorde und Todesstrafe, kurz unsere Werte per se eine Berechtigung, sie gegen den Islam in Stellung zu bringen.
Sollte es nicht eher unser Ziel, unsere Werte aufklärerisch in den Islam hineinzutragen? Hat der Islam nicht das Recht auf eine eigene Aufklärung?
Wie man das geschehen lassen kann, weiß ich zugegeben nicht oder nicht genau, aber einen Versuch wäre es doch wert?
Ich hörte einmal die Ideen des Ex-Bundesverteidigungsministers Volker Rühe, der meinte, den islamischen Totalitarismus und den Terror im Namen Allahs könne man nur bezwingen mit dem eigenen Vorbild in Lebensweise und Kultur sowie auf wirtschaftlichem Wege, in dem man die sozialen Wurzeln des Terrors ausreiße. Das hat mich damals schon beeindruckt.
PS: Interessantes Zitat.