Ja, und normalerweise ist man, wenn man krank aussieht, auch krank.
Der Mensch muss nach Stabilität STREBEN, weil der Mensch an sich kein stabiler Zustand ist und unweigerlich, trotz aller persönlichen und gesellschaftlichen Bemühungen, letzten Endes seinen stabilen Zustand, den Tod bzw seine Nichtexistenz, einnehmen wird.
Das Leben ist ein temporärer Zustand, für dessen Erhaltung permanent etwas getan werden muss.
Krankheit ist zumeist ein Unglücksfall und keine Entscheidung.
Erstens ist die Vermutung der Krankheit keine Unterstellung, und Krankheit selbst ist nichts Ehrenrühriges. Es geht
nicht darum, Putin zu diskreditieren sondern zu analysieren. Und das auch nicht um der Analyse Willen, sondern eben
darum, die Zukunft besser abschätzen zu können.
Eine Diagnose erstellt man nach einer entsprechenden Untersuchung. Auch wenn derartige Untersuchungen in der Regel einen konkreten Anlass haben (wie eben Verhaltensauffälligkeit von Kindern oder Jugendlichen, deren Eltern eine Untersuchung verlangen oder aber im Zuge einer Gerichtsverhandlung), ist ein solcher Anlass nicht notwendig. Und in der Tat sind die meisten Psychopathen nicht diagnostiziert, weil eben kein konkreter Anlass für eine dahingehende Untersuchung gegeben ist. Die Medizin geht von einem Anteil von Psychopathen von mehreren Prozent der Menschheit aus, aber nur ein Teil davon wird kriminell. Psychopathie zeichnet sich ja "lediglich" durch eine stark eingeschränkte Fähigkeit zur Empathie aus, und das alleine bedeutet noch keine Bösartigkeit oder Kriminalität.
Die Antwort lautet Heuristik. Das Leben bzw die Realität ist kein Labor und auch keine wissenschaftliche Arbeit.
Beim überwiegenden Großteil der Fragen, die sich jemandem in seinem Leben stellen, hat er nicht die Möglichkeit, diese
wissenschaftlich fundiert zu erörtern, bevor er seine Schlussfolgerungen bzw Entscheidungen trifft.