AW: Rente für Kinderlose - ja / nein
Inwiefern widerspricht sich dieser Satz selbst ?
Das Kind bzw ein Mensch ist ein Mensch und diesem kann man keinen Geldwert zuweisen. Das Kind bringt auch nicht als Kind Geld in die Pensionskasse. Erst wenn es arbeitet erzeugt es Wirtschaftsgüter, deren Wert teilweise in die Pensionskasse wandern.
Niemand weiß von einem Kind im Voraus, ob es überhaupt jemals etwas in eine Pensionskasse einzahlt. Daher: ein Kind ist keine Ware, daher ist die 'Erzeugung' eines Solchen auch nicht entlohnt. Das Ansinnen, Kinder Kriegen zu entlohnen geht in Richtung Menschenhandel und ist moralisch auch nicht so ganz ohne, richtig ?
Das heißt: ein Kind mag immer ein ideeller Gewinn sein, ob es auch ein finanzieller Gewinn ist, steht auf einem völlig anderen Blatt. Wer aber Kinder kriegt, DAMIT er zu mehr Geld kommt, sollte sowieso besser davon absehen.
Das Rentensystem ist so ausgelegt, dass jeder mit seinen Einzahlungen das Kapital einbringt, damit seine eigene Rente finanziert werden kann. Es läuft im Prinzip wie eine Versicherung, wobei die Rente der "Schadensfall" ist. Und wie bei einer Versicherung bekommt man umso mehr raus, je höher die Prämien sind - bis bei Schadensversicherungen es zur Überversicherung kommt, dann kriegt man dort natürlich NICHT mehr raus als die Schadenssumme, aber das nur nebenbei. Da man mehr rauskommt wenn man mehr einzahlt, ist es für den Einzelnen einsichtig. Abgefedert im sozialen Sinne wird es durch eine Regression. Wer doppelt so viel einzahlt bekommt weniger als doppelt so viel raus - mit diesem Verlust werden soziale Härtefälle finanziert. Diese Regression ist auch der Umstand, der die Familien bevorzugt, auch wenn du das Gegenteil behauptest.
Weil aber eine Person das eingezahlte Kapital während seines Erwerbslebens nicht braucht, wird es den Rentnern 'geliehen'. Zurück bekommt er es von der nächsten Generation zur Zeit, wenn er selbst Rentner ist. Es bekommt sein Geld also nur von jemand anderem zurück als er geliehen hat. Da aber Geld kein Mascherl hat, ist es für ihn letztendlich egal.
Wenn eine Generation weniger Kinder hat, gibt es in der Tat ein Problem. Ausbaden muss es diese Generation aber auch selbst, wenn wenn sie in Rente ist, wird weniger Geld in die Kassen nachgeliefert. Die Lösung ist dann, dass diese Generation länger arbeiten muss, oder aber Rentenabschläge in Kauf nehmen muss.
Dass dabei kinderreiche Menschen die Folgen genauso mittragen müssen wie kinderlose Menschen, obwohl sie persönlich nicht 'Schuld' an der Situation sind, ist ein Grundprinzip der Solidargesellschaft. Diese Folgen werden solidarisch von allen getragen.
Aber: Wenn mein Nachbar meint, er wolle nur mehr halbtags arbeiten, er dadurch weniger Steuern zahlt und dieses Geld im Staatshaushalt fehlt, bin ich (so wie jeder Andere) ebenfalls betroffen. Dagegen kann man aber auch nichts tun, diese Entscheidung obliegt dem Nachbarn und er darf öffentliche Einrichtungen genauso sehr benutzen wie ich - auch wenn ich ein Vielfaches zu dessen Finanzierung beigetragen haben mag.
lg,
Muzmuz