AW: Religoinsfeindlichkeit in diesem Forum
Die Bibel ist, wie schon mehrmals erwähnt wurde, ein Buch, das deutungsbedürtige Symbole enthält. Die christlichen Konfessionen verfügen über ihre eigenen, an die Probleme der Moderne angepassten, Interpretationen dieser Schrift, auf denen sie ihre Richtlinien aufbauen.
Und wer das moderne Christentum beurteilen will, der sollte sich nicht nur auf die Bibel stützten, sondern auch auf die modernen Regelwerke und Katechismen, kurz, auf die moderne Interpretationen der heiligen Schrift.
Das ist genau das, was bei deinen Texten über das Christentum keine Beachtung findet:
Du beschreibst ein Christentum, wörtlich auf der Bibel basierend, wie es von nur einem Teil der Gläubigen gelebt wird- und von vielen Christen abgelehnt wird.
Ein großer Teil der Gläubigen versucht, eine Verbindung zwischen Alltag, Wissenschaft und Religion zu finden.
Tun sie das? In welchem Punkt denn?
Ein Großteil der Gläubigen und die großen Kirchen erkennen die Wissenschaft an.
Natürlich kannst du jetzt die Schöpfungsgeschichte gegen die Ideen Darwins anführen- nur solltest du dann nicht vergessen, dass die Bibel in einer Zeit der Unwissenheit geschrieben wurde, Darwin konnte hingegen auf eine lange wissenschaftliche Tradition zurückblicken.
Das wissen auch die meisten Kirchen- und stimmen der Wissenschaft zu.
Religion und Wissenschaft beißen sich nicht. Die Religion deckt vielmehr einen Bereich ab, an dem die Wissenschaft kein, bzw. nur geringes Interesse hat, da sie dort mit ihren Hilfsmitteln nicht mehr weiter kommt.
Eigentlich ist gerade der neutestamentarische Gott der, der liebend dargestellt wird. Abgesehen davon ist die Bibel, wie erwähnt ein von Menschenhand geschriebenes Buch, dass dem jeweiligen Zeitgeist seiner Autoren unterworfen ist. Das Gottesbild spiegelt somit den Geist der Zeit wieder.
Und was heißt Verführung: Die Grundlagen des Glaubens, die Bibel und die Katechismen, sind offen für jedermann verfügbar. Jeder kann sich somit selbst über seine Religion informieren und Gedanken machen.
Was den schweren Missbrauch der psychischen Disposition der Kinder betrifft:
Bis das Kind ein gewisses Alter erreicht hat, entscheiden die Eltern, wie sie ihr Kind erziehen, und das ist auch gut so, denn nur Eltern kennen ihr Kind so gut, dass sie wissen was es braucht. Und wenn die Eltern in die Kirche gehen, dann finde ich es richtig, wenn sie ihr Kind mitnehmen, da es somit an ihrer geistigen Orientierung teilhaben lassen.
Wenn das Kind dann schulpflichtig wird, übernimmt der Staat einen Großteil der Bildung, und das Kind wird bis mindestens zum 9. Schuljahr (zumindest hier in D) mit den wissenschaftlichen Disziplinen vertraut gemacht.
Zudem gilt (wieder zumindest in D), dass ein Jugendlicher mit 14 Jahren religionsmündig ist, d.h. dass er ab diesem Alter sich entscheiden kann, welchen Weg er bezüglich der Religion gehen will. In etwa diesen Zeitraum fällt auch die Konfirmation, bei der der Jugendliche, nachdem er im Konfi-Unterricht noch einmal über die Grundzüge seiner Religion informiert wurde, sich dazu entscheiden kann, seinen Glauben, in den er, wenn man so will "hineingetauft" worden ist, bewusst zu bestätigen- oder er lässt es, was keinerlei Folgen für ihn hat. So ist es bei uns Protestanten- bei den Katholiken findet diese Bestätigung, die Firmung, etwas später, so ab 16-17 Jahren statt.
Von Missbrauch kann überhaupt keine Rede sein- Eltern haben ein Recht darauf, ihr Kind nach den Grundlagen zu erziehen, die sie für richtig halten, bis dieses Kind für sich selbst entscheiden kann. Sofern diese Grundlagen nicht im Widerspruch zu den demokratischen Grundwerten unserer Gesellschaft stehen.
Im übrigen nehmen die meisten Gläubigen Rücksicht auf die Interessen ihrer Kinder.
Mfg,
Sunnyboy