AW: Reinkarnation: Faktum oder Fiktion?
Meiner Meinung gibt es eine gut begründete Aussage hinsichtlich einer Reinkarnation. Sie stammt von CARL GUSTAV CARUS, einem Wissenschaftler, Arzt und Künstler, der zu Zeiten Goethes lebte. Er hinterließ uns folgende Feststellung:
Es ist eine gar sonderbare Sache um das, was wir individuellen Tod nennen. – Sehen wir uns um in der Natur, so scheint auf den ersten Blick uns überall Tod und Vernichtung zu umgeben, da alle Phänomene, ihrer Zeitlichkeit und Endlichkeit nach, über lang oder kurz dem Verschwinden bestimmt sind; und blicken wir nun doch wieder schärfer auf den einzelnen Fall, so suchen wir vergebens den wirklichen Tod, denn bald überzeugen wir uns, dass da, wo wir ihn zuerst zu sehen glaubten, immer nur andere und neue Lebensregungen sich hervortun, dass im Phänomen der sogenannten Verwesung sogleich der Quell für unendliche Lebenserscheinungen sprudelt und dass das, was uns eben als Tod erschien, nur eine Verwandlung einer Lebensform in die andre war. So also ist demnach jedes Entstandene, jede individuelle Naturerscheinung einesteils der ihr einwohnenden Idee nach unvergänglicher, ewiger Art und andernteils, inwiefern ihre Erscheinung durch Naturelemente bedingt wird, wechselnder, vergänglicher, zeitlicher Art; sie ist unsterblich als Idee, sterblich als Phänomen. – Was aber ist dieses sogenannte Sterben dann, wenn die dem sterbenden Phänomen einwohnende Idee ewig ist, anders als Verwandlung der Lebensform? CARUS
Diese Argumentation kann vom Verstand gut nachvollzogen werden, denn das “Leben” als ganzheitlicher Träger aller individuellen Lebensformen ist ja tatsächlich seit ca, 3,5 Milliarden Jahren
n i c h t gestorben. Wenn wir dann noch dem "Leben” die Eigenschaften Geist/Intelligenz zuordnen, ist demnach auch unser individueller Geist untrennbar in diesem ganzheitlichen Träger namens "Leben" eingebettet.
Wie sagte schon ein ZEN-Meister:
Das Leben ist wie ein Schwert, das verwundet, sich selbst aber nicht verletzen kann.

Was wir allerdings von unserem “Ich” bei diesem Wandel der Erscheinungsform mitnehmen, darüber könnte man sicherlich jahrelang diskutieren.
Viele Grüße
Pablo