AW: Rationalismus und Empirismus - Bitte um Hilfe
Hallo Möbius!
Bei Platon wird die Idee im Sinne einer objektiven Ordnungsstruktur von Wesenheiten gedacht.
Das ändert sich in der Neuzeit mit Rene Descartes, der unter Idee eine eingeborene Vorstellung des menschlichen Geistes versteht. Die Ideen Descartes haben also keine objekive Realität im Sinne einer Außenwelt, sondern wir selbst tragen die Idee zb (der extensio) an die Außenwelt heran, damit legen wir sie ihr immer schon zugrunde.
Allerdings hat der Begriff der idea innata bei Descartes eine 2fache Bedeutung:
Einerseits versteht er darunter die allgemeinsten Bedingungen jeder Erkenntnis (zb extensio) und andererseits verwendet er den Begriff auch in einem weiteren Sinn für jeglichen Inhalt des Bewusstseins überhaupt.
Auf diese Weise ist in der Neuzeit eine Revolution des Ideenbegriffs an sich, grundgelegt, die sich nicht mehr umkehren lässt, also das was Du von "philosophisch" zu "psychologisch" verstehst. Wenn sich auch die spezielle Art und Weise, was in der Folge genau unter Idee verstanden wird, differenziert, wird jedenfalls an den Ideenbegriff nicht mehr der Verstehenshorizont Platons herangetragen, der fast 2000 Jahre Gültigkeit hatte.
Dass Locke die Konzeption der eingeborenen Ideens Descartes radikal ablehnt und von sensations und reflections spricht, habe ich schon oben erwähnt.
Gut, wie sieht die Konzeption Lockes genau aus:
Locke unterscheidet die 1.)einfachen Ideen, siehe sensations und reflection (Erklärung siehe oben)und 2.)komplexe Ideen, bei denen einfache Ideen kombiniert werden. Bei den komplexen Ideen unterscheidet er in weiterer Folge
1.) die modi, 2.) die Substanzen und 3.) die Relationen
lg
Manfred