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@ Waldveilchen


Es gibt inzwischen zahlreiche Beispiele, wo vermeintlich rassistische Darstellungen so entstellt werden, dass eigentlich die Verbesserung erst rassistisch wird. Ich sehe dabei immer den Sketch vor mir, wo ein besorgter Bürger einer Omi über die Straße helfen will, sie dann sogar dazu zwingt...drüben angekommen, ihr Bus aber auf der anderen Seite hält.


So wurde auf allen neueren Fotos, auf denen Frau Merkel mit verkleideten Dreikönigssinge-Kindern abgebildet war, so korrigiert, dass der Mohr plötzlich verschwunden war. Wenn der schwarze König aber nun damals mal ein Vetreter der farbigen Welt war, sollte er schon auch vorkommen. Ebenso das Verschwinden des Begriffes Zigeuner. Diese Menschen sind oftmals sehr stolz auf ihre Herkunft und Zugehörigkeit und man tut ihnen nach eigenen Angaben Unrecht, diese Bezeichnung zu unterdrücken. Der Satiriker Uwe Steimle ließ sich T-Shirts mit "Kraft durch Freunde" drucken und wurde darauf hin von seinem damaligen Sender gerügt, weil das seine rechte Gesinnung dokumentiere und er damit ein unmögliches Licht auf den Sender werfe. Nun hat sich aber herausgestellt, dass dieser Ausspruch zwar in der Nazizeit verwendet wurde, jedoch von einem Mann, der selber unter den Nazis eingesessen hatte, u.a. weil er den Spruch eben als bissige Satire gegen die Machthaber verwendete. Ein Problem ist, dass diese moderne Verbesserngswelle nicht nur eher Schaden anrichtet, wenn sie historische Dokumente vernichtet...vielmehr mangelt es den übereifrigen Aktivisten oftmals auch an Sachverstand. Und Unwissenheit, gepaart mit Fanatismus und dem Selbstverständnis, anderen im Namen des Guten etwas vorschreiben zu können, halte ich für gefährlich. Die Abschaffung der Mohrenstraßen ist, wenn man es genau betrachtet sogar maurenfeindlich, also nach modernem Sprech islamfeindlich.


Mich würde interessieren, was ein Bekannter von mir dazu sage würde, wenn man seinen Namen Maurizio gegen Colores verbessern würde. Möglicherweise würde er diesen Vollpfosten sagen, dass er das nicht lustig findet und sie sich "mit irgendwas sinnvollem beschäftigen sollten". Ihm würde schon reichen, wenn sein Chef ihm regelmäßig seinen Lohn auszahlte.


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