@Alzii: Eine Therapie sollte nicht unbedingt angenehm sein! Oder bist Du immer bereit, Dein Verhalten/ Deine Gewohnheiten zu ändern, wenn jemand mit einer Belohnung winkt? Bei einer Psychoanalyse geht es Dir zuerst einmal schlechter, wenn Dir Deine Kindheit mit ihren Auswirkungen auf Dein heutiges Leben richtig bewußt werden. Hätte präventiver Kinderschutz
geholfen? Wohl kaum, wenn Eltern aufgrund eigener Kindheitsmuster und Defiziten einfach nicht besser erziehen können. Die "überbehütete Kindheit" ist ein gutes Beispiel dafür, daß manchmal erst durch eine Psychoanalyse, gerade auch als Einzelsitzung, das Seelengleichgewicht gefunden werden
kann. Oder sollten Eltern vorher eine Ausbildung absolvieren, um ein Kind erziehen zu dürfen???
Zweiter Aspekt...
Und gelingt Dir das sonst im Leben, "eine Krankheit erst gar nicht
entstehen zu lassen", Alzii? Jeder, noch so glückliche Mensch, hat
Defizite, die irgendwann einmal eskalieren bzw. in eine Krankheit münden könnten. Das ist m.E. der Hauptsinn des Lebens, seinen persönlichen Defiziten und Widerständen zu begegnen. Auch in Form von Krankheitssymtomen. Wichtig ist für jeden Patienten: er muß gesund werden wollen!!! Er muß dringend den Wunsch nach Veränderung spüren (meinetwegen auch in Form von einem immer größeren Leidensdruck). Gegen seinen Willen wird kein Mensch geheilt. Du kannst als Arzt Symptome heilen, aber dann treten andere Symptome an deren Stelle. Da möchte ich Flora noch ergänzen und fordere: die erste Frage des Arztes an seinen kranken Patienten sollte lautet, ob er wieder gesund werden möchte!!! (Vielleicht also doch zuerst die Sinnfrage???)
Rudhi