• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Auf Thema antworten

Sicherlich ist die Kindheit  ein  großer, schwergewichtiger Faktor für psychische Krankheiten, nur eben nicht der Einzige.


Früher ging man von monokausalen Erklärungen aus, also eine Störung hat eine bestimmte Ursache oder eine bestimmte Klasse von Ursachen. Das läßt sich natürlich nicht halten, da das System Mensch sehr komplex ist und Ursache und Wirkung nur in wenigen Fällen linear sind.


Heutzutage sind multikausale, komplexe Modelle als Erklärung im Gebrauch.


Das heißt es sind unterschiedliche Faktoren in verschiedenen Zeiträumen am Zustandekommen einer psychischen Störung beteiligt.


Es gibt beispielsweise die genetische Veranlagung, die Persönlichkeitsstruktur und stabile Persönlichkeitsmerkmale, die Kindheit und das soziale und emotionale Umfeld, Ereignisse im Leben des Menschen (z.B ein traumatisches Erlebnis). Dann spricht man von disponierenden, auslösenden und stabilisierenden Bedingungen.


Im sogenannten Stressmodell betrachtet man die Stressfaktoren und das Vorhandensein von Verletzlichkeit, die genetisch bedingt oder erworben sein kann.


All diese Faktoren können, müssen aber nicht zu einer psychischen Störung führen. Ein Mensch ist seiner Umwelt nicht passiv ausgeliefert. Er kann den Erfahrungen durch Deutungen einen Sinn geben und handelt dann auf Basis dieser Interpretation. 


Gruß

Georg


Zurück
Oben