An unserer Schule ist das Kollegium recht jung und ich habe noch nicht mitbekommen, dass dort Kinder von Lehrern persönlich attackiert werden; im Gegenteil: Es gibt klare Regeln für gegenseitigen Respekt und Toleranz, die vom Kollegium/Schulleitung einheitlich eingefordert und umgesetzt werden. Die wenigen älteren Kollegen machen übrigens mit den besten Unterricht. Sie werden zumeist in den Abschlussklassen eingesetzt, weil sie es fachlich einfach krass drauf haben. 
Gut 50% meines Jobs an der Mittelschule ist Erziehungsarbeit. Wer das als Lehrer nicht kapiert und meint, die Kinder müssten von Natur aus folgsam sein, der wird in dem Job in kürzester Zeit ausbrennen und sich täglich mit Bauchkrämpfen zur Arbeit plagen. Man braucht übrigens dein "dickes Fell", wie so oft behauptet wird - auch das dickste Fell ist irgendwann kahlgeschoren. Was man benötigt, das ist - wie schon gesagt - Einfühlungsvermögen in die kindliche Denk- u. Wahrnehmungswelt und dann verfügt man über das nötige professionelle Verständnis, um auch mit penetranten Störern und unaufmerksamen Klassenverbänden zurecht kommen zu können. Eine Herausforderung und nervliche Belastung bleibt das natürlich trotzdem, was ausreichende Erholungszeiten unabdingbar macht.
Ich bin - wie ich ja schon schrieb - für eine sorgfältige Einzelfallprüfung, sofern die "normale" Beschulung eines Kindes im Vorfeld (oder währenddessen) problematisch erscheint.
Erfahrungsgemäß ist es aber deutlich leichter, Kinder/Jugendliche mit körperlichen Beeinträchtigungen barrierefrei (z.B. mittels technischer Lösungen/Hilfen) zu unterrichten als solche, die dem Unterricht geistig schlicht nicht folgen können und das permanent.
Da ich ganz altmodisch vorwiegend instruktiv unterrichte und die Arbeitsphasen sich auf das Üben der zuvor erklärten Inhalte konzentriert, kann ich jene Kinder nicht gezielt fördern, die meinen Ausführungen und Erklärungen prinzipiell nicht folgen können. Auch kooperative Lernverfahren bieten hier keine überzeugende Lösung an. Daher ist der Klassenverband eine Lernform, die eine ungefähre Ähnlichkeit der kognitiven Voraussetzungen der Lernenden erforderlich macht.
Das ist wissenschaftlich vielfach bewiesen, darüber braucht man eigentlich gar nicht zu diskutieren. Eigentlich! 
Phil